Nazi-Skandal: Muss Heino jetzt mit dem Schlimmsten rechnen?

Der beliebte Schlagersänger Heino hat längst Kultstatus. Auf diesem Grund ernannte ihn die NRW-Landesregierung zu einem von 47 "Heimatbotschaftern" des Bundeslandes. Ende März überreichte er der CDU-Heimatministerin, Ina Scharrenbach, ein Gastgeschenk, das jetzt hohe Wellen schlägt.

Nazi-Skandal: Muss Heino jetzt mit dem Schlimmsten rechnen?
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Nazi-Skandal: Muss Heino jetzt mit dem Schlimmsten rechnen?

Kontroverses Liedgut

Als Gastgeschenk überreichte der 79-Jährige unter anderem "Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder". Die LP stammt aus dem Jahr 1981 und ist mittlerweile eine echte Rarität. Das Problem? Auf ihr befindet sich zahlreiches umstrittenes Liedgut aus der Nazi-Zeit. Ein Lied trägt den Namen "Wenn alle untreu werden". Das Lied von Max von Schenkendorff aus dem Jahr 1814 wurde von der SS als "Treuelied" verwendet. Im SS-Liederbuch ist es hinter dem "Deutschlandlied" und dem "Horst-Wessel-Lied" an vorderster Stelle zu finden. Laut Westdeutscher Zeitung befinden sich noch weitere umstrittene Lieder wie "Ich hatt' einen Kameraden" oder "Flamme empor" auf der LP.

Handfester Skandal oder ungerechte Vorwürfe?

In Folge des Auftritte wurde Heino von manchen Beobachtern ein weiteres Mal in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt wie etwa von dem Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke): "In Deutschland gibt es einfach keine Nazis. Wer singt wie ein Nazi, redet wie ein Nazi, handelt wie ein Nazi, ist hier alles. Nur kein Nazi. – So wird relativiert, verharmlost, entschuldigt." (Quelle: Twitter). Auch die Heimatministerin selbst

Die Mehrheit der Kommentatoren wie Soziologen oder Rechtsextremismusforschern wies darauf hin, dass die Lieder keineswegs nur von der SS gesungen worden waren, sondern auch von antifaschistischen Widerstandskämpfern. Die Lieder seien älter als die Nazi-Zeit, aber wurden von den Nationalsozialisten instrumentalisiert.

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