Ihre Geschichte ist unglaublich. Neunzehn Jahre später finden sich amerikanische Drillinge zufällig wieder und erfahren, dass sie Opfer eines grausamen Experiments waren. Ihr Leben wird nun in dem Dokumentarfilm „Three Identical Strangers“ erzählt.
Das Wiedersehen
Bobby Shafran, Eddy Galland und David Kellman wussten bis zum Alter von 19 Jahren nicht, dass sie Drillinge waren! 1980 nimmt Bobby Safran an der Uni sein Studium auf und erfährt, dass ein anderer Student, der ihm ähnlich sieht, wie ein Ei dem anderen, gerade die gleiche Fakultät verlassen hatte. Und auch andere Ähnlichkeiten fallen auf: Gleicher Geburtstag, gleiche Stimme, gleiches Aussehen, die beiden Studenten trauen ihren Augen nicht, als sie sich treffen. Die lokale Presse interessiert sich für ihre Geschichte und ein dritter Mann erscheint auf der Bildfläche: David Kellman, der dritte Bruder!
Sie werden dann in Manhattan zu Berühmtheiten und tauchen sogar in Madonnas Film „Desperately Seeking Susan“ auf. „Unsere erste Begegnung war völlig surreal. Alles, was passiert ist, war so unwirklich, dass man fast das Gefühl hatte, zu träumen,“ sagt Bobby Safran, jetzt 56 Jahre alt. Gemeinsam eröffneten sie ein Restaurant namens „Triplets“.
Das Experiment
Aber ihr Leben wird nochmals überschattet, als sie herausbekommen, dass sie als Babys Opfer eines Experiments wurden. Denn ihre Trennung bei der Geburt war Teil eines in den 1960er Jahren umstrittenen Programms unter der Leitung des Psychoanalytikers Peter Neubauer. Die drei Männer erinnern sich daran, dass sie als Kinder zu Hause Besuch bekamen. In Wirklichkeit ging es um Studien über die Evolution von Drillingen: „Damals wussten wir noch gar nicht, wie ungeheuerlich das Verhalten der Menschen ist.“ Heute ist das Peter-Neubauer-Studienzentrum in eine auf psychische Verfassung spezialisierte Organisation eingegliedert. „Sie sprechen von uns als Teilnehmern. Wir waren keine Teilnehmer, wir waren Opfer,“ sagt Kellman.