"Es ist normal, verschieden zu sein": Frau räumt Menschen mit Behinderung ihren Platz auf Instagram ein
Greta Scheichenost verwirklicht mit ihrem Instagram-Projekt ein Herzensthema und zeigt, wie wichtig es ist, dass wir die unterschiedlichen Gesichter unserer Gesellschaft kennen, um mit ihnen normal umzugehen.
Die Idee stammt von Greta Scheichenost, einer Sonderpädagogin aus Wien. Und die Botschaft dahinter könnte nicht wichtiger sein: Heute noch fühlen sich viele Menschen unsicher in Gegenwart von Menschen mit Behinderung und wissen nicht so recht, wie sie sich richtig verhalten sollen. Im schlimmsten Fall erfahren sie Ausgrenzung.
Menschen mit Behinderungen begegnen
Greta hat hier jedoch die einfache Antwort darauf: Einfach ganz normal verhalten. Und das geht am besten, wenn die Barriere durchbrochen wird, Menschen mit Behinderungen gesehen und sichtbar gemacht werden, dass ihre Begegnung nichts Ungewöhnliches darstellt.
Das gilt sowohl im realen Leben als auch im Internet. Sie werden zwar immer mehr miteinbezogen, aber sind leider noch zu wenig sichtbar - um ihnen eine Stimme zu geben, lässt sie ihnen ihre Geschichte auf ihrer Instagram-Seite "undduso" erzählen.
Instagram ist Greta zu wenig divers, zu einheitlich. Mit ihrem Projekt will zu ihren Beitrag zu einer inklusiven und diversen Gesellschaft leisten und sich einsetzen, dass Menschen mit Behinderungen nicht ausgegrenzt, sondern als Menschen wie Du und Ich wahrgenommen werden. In einem Gastkommentar der Woman schreibt sie:
Es geht nicht darum, dass eine Gruppe, eine andere Gruppe dazugehören lässt am großen Ganzen. Das würde nämlich bedeuten, dass die eine Gruppe das Recht hat zu entscheiden, wer dabei sein darf. Und so läuft es nicht. Nicht bei der Inklusion. Es geht um die gleichberechtigte Teilhabe. Und zwar von uns allen.
Unsere Gastautorin Greta ist Sonder- & Heilpädaogin und bringt es in ihrem Kommentar auf den Punkt: Beim Thema Inklusion...
Posted by WOMAN on Tuesday, November 6, 2018
Ein Gesicht, eine Geschichte
Greta steht hinter der Kamera und lässt die unterschiedlichsten Menschen ihre Geschichte erzählen. Sie versucht mit ihrem Projekt #undduso Menschen mit Behinderung Platz einzuräumen und sie sichtbarer zu machen. Eine Stimme haben sie jedoch schon selbst, wie sie gegenüber dem Bam-Magazin betont:
Immer wieder glauben Leute, dass #undduso Menschen mit Behinderungen eine Stimme gibt. Aber das tut es nicht. Denn eine Stimme haben sie schon. Viel zu oft, wird diese Stimme jedoch einfach überhört. Und das nervt.
Auch am Frauenwelttag greift sie die Geschichten auf und zeigt, wie viel Empowerment es noch braucht, dass auch diese Frauen gleichberechtigt am Leben teilnehmen können.
Die Menschen, die Greta erzählen lässt, trifft sie an vielen verschiedenen Orten. Als Sonderpädagogin trifft sie die ein oder andere Person in der Schule, die sich zeigen wollen, oder Menschen auf der Straße oder bei Freizeitaktivitäten, wie Tanzgruppen.
Die Darstellung auf Instagram ist freiwillig - die Menschen sind ihr und dem Projekt aber sehr offen gegenüber. Im Interview mit Alexa Peng erzählt Greta Scheichenost von ihrer Vorgangsweise:
Bei dem Projekt geht es mir darum, aufmerksam zu machen. Darauf, dass es normal ist verschieden zu sein und darauf, dass wir als Gesellschaft die Großartigkeit in dieser Diversität sehen und sie als Chance nutzen sollten.