Lisa und Lena sind noch jung, scheinen ihren Weg aber bereits gefunden zu haben: Der führt bei den beiden direkt ins Rampenlicht und mittlerweile auch ins Schauspiel. Nachdem beide schon ein paar kleine Rollen ergattern konnten, gibt ihnen die ARD vor Kurzem die Gelegenheit, in einer richtigen Nebenrolle zu glänzen. In der kommen die beiden ganz schön in die Bredouille.
Die Pille als Lifestyleprodukt
In dem Thriller Was wir wussten - Risiko Pille spielt das Zwillingspaar die Influencerinnen Maja und Mimi, die für einen Pharma-Konzern für eine bestimmte Anti-Baby-Pille werben sollen. Angeblicher praktischer Nebeneffekt dieser Verhütungsmethode: reine Haut, kräftiges Haar und eine imposantere Oberweite.
Ganz bequem soll ausgelassen werden, dass die Pille, wie auch viele andere Medikamente, Nebenwirkungen haben kann. Die können harmloser Natur sein (z.B. Brustspannen, da die größere Brust von Wassereinlagerungen im Gewebe durch die Pilleneinnahme kommt), aber auch schwerwiegende Konsequenzen, wie eine Thrombose, haben.
Im Film drehen die Teenager zwar bereits ein Video, um das Medikament zu promoten, allerdings kommen bei ihnen Zweifeln wegen der Veröffentlichung auf, da sie mitbekommen, welche Nebenwirkungen die Anti-Baby-Pille mit sich bringen kann. Keine von beiden möchte für ein Produkt werben, hinter dem sie nicht stehen können. Hätten sie also nicht mitbekommen, dass die Pille kein bunter Bonbon ist, den man einfach so schlucken kann und der angeblich nur Gutes mit sich bringt, hätten sich Maja und Mimi eine ganz schöne Panne geleistet, deren Konsequenzen ziemlich heftig gewesen sein könnten (für manche Frauen ist das leider die traurige Wahrheit). Die Verantwortung dafür möchte wohl niemand tragen.
Die Mädchen zeigen gleichzeitig auf, dass es wichtig ist, sich selbst zu informieren, aber auch, dass Influencer und insbesondere die Produkte, für die diese werben, besser hinterfragt werden sollten. Blindes Vertrauen ist oft ein schlechter Ratgeber.
Lisa und Lena im Interview
Der ARD gibt das Zwillingspaar ein Interview, in dem es darüber redet, warum ihnen der Film und auch das Thema sehr am Herzen liegen. Lisa dazu:
Wir lieben das Erste und wir lieben halt einfach die deutschen Filme[...]. Wir haben halt das deutsche Fernehen noch mal mehr schätzen gelernt und wollen auch weitergeben, weil wir halt so viel zu bieten haben und grad in dem Film mit so einer guten Aussage, ist einfach toll, dass man da mitspielen darf.
Sie sind nicht nur stolz darauf, in dem Film mitzuwirken, weil sie noch keine Schauspielausbildung hinter sich haben, sondern auch, weil ihnen das Thema - Nebenwirkungen von Medikamenten im Allgemeinen - sehr wichtig erscheint. Lisa: "Die Message, was der Film weitergibt, ist so cool, weil es halt ein wichtiges Thema ist". Lena ergänzt ihre Schwester: "Gerade auch für unsere Zielgruppe ist es natürlich mega gut, wenn sie diesen Film sehen würden".
Auch junge Leute sollen sich darüber bewusst werden, dass alle Medikamente Nebenwirkungen haben können (natürlich nicht müssen), dies fange auch schon bei Kopfschmerztabletten an.
Persönliche Konsequenzen
Danach gefragt, welche Lehren das Geschwisterpaar nach dem Film für sich selbst zieht, antworten sie, sich die Nebenwirkungen, die in jeder Packungsliste aufgelistet sein sollten, immer durchzulesen.
An ihre Fans haben sie noch eine andere, sehr wichtige Botschaft. Lisa: "Der größte Haken ist: Medizin darf nicht als Schönheitsprodukt verkauft werden". Auch wenn die Anti-Baby-Pille für manche angenehme Effekte mit sich bringt, ist z.B. das Risiko einer Lungenembolie eine ernstzunehmende Gefahr für Frauen, die das Medikament nehmen.
Wer auf der Suche nach der richtigen Verhütung ist, sollte auf jeden Fall mit dem Frauenarzt seines Vertrauens sprechen. Wollt ihr absolut keine Pille nehmen und es werden euch keine Alternativen aufgezeigt: Holt euch die Meinung von einem anderen Arzt ein. Von der Kupferspirale bis hin zu Kondomen über NFP (Natürliche Familienplanung - ja, diese kann man auch zur Verhütung anwenden) gibt es viele Ausweichmöglichkeiten.
Es ist auf jeden Fall schön, dass die beiden sich - nach ihren eher spaßigen Challenges - einem wichtigen Thema widmen, das viel zu oft unter den Tisch fallen gelassen wird.