Ihre Geschichte fängt mit einem körperlichen Unwohlsein an: Die Schweizerin Morena Diaz hat ihren Körper nicht immer für schön befunden. Ganz knapp entgeht sie der Magersucht-Falle, denn sie habe sich laut eigenen Aussagen gegenüber Nau.ch bereits als Kind in ihrem Körper nicht wohlgefühlt.
#Body Positivity mit viel Körper
Um von möglichst vielen gehört zu werden, hat sie schnell bemerkt, dass sie den Spielregeln der Social Media folgen "muss", um das von diesen Medien vermittelte Körperbild zu kritisieren.
Sie will mehr Selbstliebe im Netz fördern und dafür setzt sie auf Instagram ihren Körper ein. Dieser dient ihr dazu, wahrgenommen zu werden - denn mehr Haut bringt mehr Klicks und mehr Klicks bedeuten mehr Reichweite.
Morena Diaz: Kein Recht auf Body Positivity?
Doch dann wird sie öfters damit konfrontiert, zu dünn zu sein für diesen Hashtag. Manche ihrer Follower schaffen es immer weniger, sich mit ihr zu identifizieren, da sie ein paar Kilos weniger auf den Rippen hat. Da stellt sich die Frage: Warum sollte ihr Körper nicht mehr zu Body Positivity passen?
Body Positivity ist eine soziale Bewegung und vermittelt vor allem, sich und seinen Körper schön zu finden. Denn jeder Körper ist schön - egal welche Form, Größe oder Besonderheit. Der Begriff steht im Gegensatz zu dem festgesetzten Körperbild, dem sogenannten "perfekten" Körper - den es nicht gibt oder nicht geben sollte.
Dieses Körperbild wird seit Jahren über Instagram und andere soziale Medien verbreitet und vor allem junge Menschen verfallen dem Wahn, diesem Ideal nachzujagen.
Kampf gegen die Magersucht
Um diese bestehenden Strukturen aufzubrechen, braucht es viel Selbstliebe. Morena Diaz weiß, wovon sie spricht. Im Alter von 16 Jahren wäre sie beinahe der Magersucht verfallen. Selbstzweifel nagen an ihr und ihrem Körper: Sie wird immer dünner, aber ihr Selbstbewusstsein nimmt nicht zu.
Erst als sie lernt, ihren Körper lieben zu lernen und ein positives Körperbild zu entwickeln, kann sie dieser Bulimie-Falle entkommen, ganz ohne Medikamente. Auf ihrem Blog schreibt sie:
"Oftmals ist Abnehmen auch ein Zeichen eines essgestörten Verhaltens mit starker psychischer Belastung. Manchmal wird Abnehmen verursacht durch Selbstzweifel und der Hoffnung, durch die Gewichtsabnahme ein besserer oder wertvollerer Mensch zu sein, was in meinen Augen sehr traurig ist, weil das erstens nicht wahr ist und zweitens überhaupt nicht wahr ist. Man ist immer wertvoll, egal wie viel man wiegt."
Nicht zu dünn, sondern genau richtig!
Im Interview mit Nau.ch wird sie mit der Frage konfrontiert, ob sie manchmal Druck verspürt, für Instagram dicker sein zu müssen. Sie ist ehrlich und gibt zu, solche Gedanken von Zeit zu Zeit zu haben. Aber Selbstliebe hilft ihr, diesem Druck nicht nachzugeben. Denn am wichtigsten ist und bleibt ja, sich selbst im eigenen Körper wohlzufühlen nach dem Motto Body Neutrality, ohne Kategorie und Schublade... Und das steht ihr ausgezeichnet.