Durch die Impf-Kampagnen wird die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch immer seltener. So haben sich Forscher:innen der Aufgabe gewidmet, mehr über das potenzielle Risiko, das von Tierinfektionen ausgeht, zu erfahren.
Endlich eine große Studie
Zwei neue Studien haben sich nun mit dieser Forschungsfrage beschäftigt. Die Ergebnisse wurden auf dem European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID) online vorgestellt.
Zu diesem Zweck untersuchten Dr. Els Broens und ihr Team (Universität Utrecht) insgesamt 156 Hunde und 154 Katzen aus 196 verschiedenen Haushalten mit Menschen, die positiv auf COVID-19 getestet worden waren.
Von Tier zu Tier?
Mithilfe von PCR- und Antikörper-Tests wiesen das Forschungsteam bei sechs Katzen und bei sieben Hunden eine Corona-Infektion nach. Bei 31 Katzen und Hunde fanden sie Antikörper gegen das Virus. Diese hatten sich also bereits in der Vergangenheit infiziert.
Acht der Katzen und Hunde, die im selben Haushalt wie die positiv getesteten Tiere leben, wurden erneut getestet, um eine Übertragung des Virus von Tier zu Tier auszuschließen. Und: Keiner der Tests war positiv. Corona wird also nicht von Tier zu Tier übertragen, so stellten die Forscher:innen fest.
Eine alarmierende Quote
Und Dr. Broens hat noch andere gute Neuigkeiten:
Glücklicherweise wurde bis heute keine Übertragung von Haustieren auf Menschen gemeldet. Daher scheint es trotz der recht hohen Rate unter Haustieren aus COVID-19-positiven Haushalten in dieser Studie unwahrscheinlich, dass sie eine Rolle bei der Pandemie spielen.
Doch die Studie zeigt auch, dass in 40 von 196 Haushalten bereits oder aktuell infizierte Vierbeiner waren. Mit 20,4 Prozent ist das eine recht hohe Quote. Deshalb lautet Dr. Broens Empfehlung weiterhin:
Wenn Sie COVID-19 haben, sollten Sie den Kontakt mit Ihrer Katze oder Ihrem Hund vermeiden, genauso wie Sie es mit anderen Menschen tun würden.