Netflix plant Influencer-Reality-Show, doch der weltbekannte Badeort wehrt sich dagegen

Eine neue Netflix-Produktion in Australien entfacht derzeit eine Diskussion: So werden in der Show "Byron Baes", das am weltbekannten Badeort spielen soll, die Hauptrollen von Influencern übernommen - und das wiederum geht einigen gehörig gegen den Strich...

Netflix plant Influencer-Reality-Show in
© Marvin Meyer@Unsplash
Netflix plant Influencer-Reality-Show in

Netflix plant die Produktion einer neuen Show am weltbekannten Badeort Byron Bay in Australien, doch der Gegenwind ist stark: Eine Online-Petition zum Boykott der Serie, initiiert von der Einheimischen Tess Hall, hat mehr als 8.500 Unterschriften erhalten.

Über 8.500 Unterschriften gegen das Netflix-Influencer-Projekt

Zudem protestieren dutzende Einheimische, indem sie auf Surfbrettern aus der Byron Bay hinauspaddeln. Tess Hall erklärt die Ablehnung gegen die geplante Reality-Show folgendermaßen:

Wir sind eine Gemeinde, die durch die Influencer-Kultur und die sich schnell verändernde Demografie der Einwohner vor große Herausforderungen gestellt wird. Wir wollen nicht als perfekte Kulisse und Magnet für Social Media Influencer herhalten.

Statt den Dreh einer Serie zu genehmigen, sollten sich laut Tess Hall und ihren Mitstreitern die Behörden lieber um Probleme wie die Erschwinglichkeit von Wohnraum, die Küstenerosion, steigende Arbeitslosigkeit und das hohe Maß an häuslicher Gewalt kümmern. Hall fasst zusammen:

Wir wollen uns nicht mit den Folgen einer Präsentation auf einer globalen Bühne auseinandersetzen, die unserer Umwelt und Gemeinschaft nur schaden kann.

Bürgermeister steht geplanter Netflix-Serie kritisch gegenüber

Auch Simon Richardson, Bürgermeister des Byron Shire Councils, zu dem auch Byron Bay gehört, schließt sich den Bedenken vieler Anwohner an. ABC News gegenüber betont er, dass man nicht als Handlungsort für eine "Doku-Soap-Reality-Show" herhalten wolle.

Des Weiteren habe die Stadt im Bundesstaat New South Wales bereits 2,5 Millionen Besucher pro Jahr und will "keine Intensivierung und Aufheizung der Tourismuswirtschaft, besonders nicht für diejenigen, die durch eine falsche Darstellung von dem, was wir sind, angezogen werden könnten", fügt Richardson hinzu.

Laut dem Nachrichtenportal Reuters lässt der Streamingdienst Netflix bisher noch mit einer Reaktion auf sich warten. Von der Produktion wird zurzeit fröhlich weitergecastet, so stehen auch schon einige Kandidatinnen und Kandidaten fest.

Doch ist der Protest der Bewohner verständlich, denn manche Serien wie beispielsweise "Tote Mädchen lügen nicht" und "Geld des Hauses" gehen dermaßen durch die Decke, dass es fast keinen Netflix-Abonnierten gibt, der Staffeln nicht gesuchtet hat.

Nach "Elite" gibt es jetzt eine neue Serie, die sich auch bereits auf große Beliebtheit hoffen lässt. Und der Tourismus, der auf Serien wie "Game of Thrones" und Filme wie "Herr der Ringe" bis heute folgt, gleicht beinahe einer Pilgerfahrt von Fans...

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