Unglaublich: Diese Gewohnheiten aus den 50ern und 60ern würden wir heute nicht mehr ausprobieren
Egal ob verrückt oder einfach nur gefährlich: Was vor 60 Jahren noch normal war, erscheint uns heute zum Teil ganz absurd.

Einem Baby Kaffee zu trinken geben? Heute würde das vermutlich einen regelrechten Shitstorm auslösen. In den 1960er-Jahren war das aber für viele Eltern ganz normal – es wurde ihnen sogar empfohlen. Dr. Walter Sackett fordert Eltern in seinem 1962 erschienenen Buch "Bringing Up Babies" dazu auf, Kleinkindern ab sechs Monaten schwarzen Kaffee zu geben, um sie frühzeitig in die Familiengewohnheiten einzuführen.
Auch heute noch möchten wir braun gebrannt aus dem Urlaub zurückkommen, aber nicht zu jedem Preis. Sonnenschutz darf daher genauso wenig am Strand fehlen wie unser Lieblingsbuch und der neue Bikini. Früher sah das etwas anders aus. In den 1960er-Jahren hatte der Schutz der Haut vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Strahlen eher eine geringere Priorität. Wie gut, dass sich das geändert hat.
Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange her, dass in Flugzeugen geraucht werden durfte. In den USA sind alle Flüge erst seit dem Jahr 2000 rauchfrei. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. In den 1960ern hingegen war das Rauchen in Flugzeugen völlig normal.
Fast noch schlimmer, als Babys Kaffee zu geben, ist es, asbesthaltige Häuser zu bauen. Dennoch wurde das Mineral vor den 1980er-Jahren beim Bau zahlreicher Häuser verwendet. Die dünnen Fasern sind hochgiftig und können schnell gefährlich für unsere Gesundheit werden. Deswegen ist die Verwendung von Asbest seit 1993 in Deutschland und seit 2005 in der gesamten EU verboten.
Wackelpudding kennen wir heute vor allem als Nachspeise. In den 1950ern war es aber ganz üblich, ihn auch zu herzhaften Speisen zu servieren. Die Macher von Jell-O kamen sogar auf die Idee, ungewöhnliche Aromen wie Sellerie, italienischer Salat, gemischtes Gemüse oder gewürzte Tomaten zu kreieren. Wie das wohl geschmeckt hat?
Ein Kleid aus Papier? Das war tatsächlich mal modern. Allerdings (oder zum Glück) nur für kurze Zeit. 1966 hat die Scott Paper Company, die eigentlich für ihre Papiertücher und andere Sanitärprodukte bekannt war, ein Papierkleid auf den Markt gebracht. Für gerade einmal 1,25 Dollar konnte man sich das Kleid per Post schicken lassen – einen Gutschein für das Geschirrsortiment der Firma gab es gleich obendrauf.
Kinder lieben es, wenn es knallt. Kein Wunder, dass das "Gilbert-Chemie-Set" 1951 der Hit in den Spielzeugläden war. Entwickelt, um Kinder für die Wissenschaft zu begeistern, enthielt es allerdings gefährliche Chemikalien wie Ammoniumnitrat und Natriumcyanid. Dazu kamen vier verschiedene Uran-Mineralien und drei künstliche Strahlenquellen. Alles nicht wirklich kindertauglich.
Das Erste, was wir als Kind lernen, ist nicht zu Fremden ins Auto zu steigen. In den 50er- und 60er-Jahren stand aber nicht jedem ein Fahrzeug zur Verfügung, deswegen war es üblich, von A nach B zu trampen. Das ist heute anders: Es gibt zahlreiche günstige und sichere Möglichkeiten zu reisen. Und ist das nicht besser, als zu jemandem ins Auto zu steigen, den man gar nicht kennt?
Wer ins Auto steigt, schnall sich an. Allein schon, um den nervigen Piepton, der sich andernfalls sofort einstellt, zu vermeiden. Tatsächlich wurden die ersten Autos ganz ohne Sicherheitsgurt hergestellt. Eine Anschnallpflicht gibt es in Deutschland auch erst seit 1976 – seit 1984 gilt diese auch für die Rückbank. Das Ergebnis: Schwere Unfallverletzungen und Todesfälle sind um etwa 50 Prozent zurückgegangen.
Mehr als die Hälfte der zwischen 1940 und 1959 gebauten Häuser in den USA wurden mit bleihaltiger Farbe gestrichen. Dabei ist das Schwermetall hochgiftig und hat bei vielen Bewohner zu einer Bleivergiftung geführt. Dennoch sind die Bleifarben in den USA erst seit 1978 und in Deutschland sogar erst seit 1989 verboten.
Ein Glas Wein zum Mittag- oder zum Abendessen sind ja ganz normal. Aber zum Frühstück? In Helen Gurley Browns 1962 veröffentlichtem Buch Sex and the Single Girl war das selbstverständlich und sogar chic. Der Hype kam 1970 zurück, als die Vogue das Thema wieder aufgriff. Heute gibt es bei uns morgens aber doch lieber einen Tee oder Kaffee.