Zu Liebe gehört "immer auch Leid": Das traurige Resümee von Gil Ofarim

In seiner Biografie Freiheit in mir spricht Gil Ofarim offen über seine Karriere, sein Privatleben und gibt Einblicke in die Beziehung seiner Eltern und wie sie ihn als Kind geprägt hat.

In seiner Biografie spricht Gil Ofarim auch über die Beziehung seiner Eltern
© Lennart Preiss@Getty Images
In seiner Biografie spricht Gil Ofarim auch über die Beziehung seiner Eltern

Mit nur 15 Jahren beginnt die Karriere von Gil Ofarim. Mit seiner Gitarre und seinen langen Haaren erobert der Teenager nicht nur die Charts, sondern auch die Herzen aller Mädchen. Doch nach wenigen Jahren bleibt der weitere Erfolg aus. Gil macht trotzdem weiterhin Musik und arbeitet als hin und wieder als Schauspieler. Über die Höhen und Tiefen seines bisherigen Lebens spricht der heute 38-Jährige so offen wie noch nie in seiner Biografie Freiheit in mir.

Die Beziehung seiner Eltern war "toxisch"

In dem Buch geht es aber nicht nur um seine Karriere. Der Sänger gibt darin auch so private Einblicke wie noch nie. Über seine eigenen Beziehungen und über die, seiner Eltern, die Gil als "toxisch" bezeichnet. Seine Musik habe ihm geholfen, die Streitereien von Abi und Sandra Ofarim zu übertönen.

Musik war meine Zuflucht, immer dann, wenn die leidenschaftliche Liebe meiner Eltern wegen der unrühmlichen Alltagsbelastung mit zwei kleinen Kindern und unerwarteter existenzieller Sorgen in verzweifelte – und ebenso leidenschaftliche – Wut umschwenkte.

Die Liebe seiner Eltern habe er als "eifersüchtig, exzessiv, fast schon obsessiv" wahrgenommen, die ihm gezeigt habe, "dass zu Liebe offenbar immer auch Leid gehört. Leid, das man aushalten muss, wenn man nur wahrhaft genug liebt".

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"Wir haben etwas falsch gemacht"

Ein Beziehungsvorbild, das er sich so nicht gewünscht hat. Ihm wäre es sogar lieber gewesen, seine Eltern hätte sich viel früher getrennt, als ihm und seinem Bruder zuliebe zusammenzubleiben. Denn Kinder würden Streitereien immer auf sich selbst beziehen und denken: "Wir haben etwas falsch gemacht."

Heute weiß ich, dass es notwendig gewesen wäre, in der alltäglichen Kommunikation innerhalb der Familie zwischen Mama und Papa und "den Erwachsenen" Sandra und Abraham zu unterscheiden.

Kommunikation zwischen Eltern und Kinder hat gefehlt

Hierfür hätten seine Eltern mit den Kindern kommunizieren und vermitteln müssen, dass ihr Ärger nichts mit ihnen zu tun hat. "Wir wären geschützt gewesen, hätten keine Verantwortung übernehmen müssen. Denn das tun Kinder ganz automatisch."

2018 geht auch die Ehe von Gil Ofarim in die Brüche. Mit Ex-Frau Verena Ofarim hat er ebenfalls zwei Kinder. Hoffentlich ist die Kommunikation besser gelaufen, als zwischen seinen Eltern.

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