Dieter Bohlen über Auswahl beim Eurovision Song Contest: "Nur Quatscher am Werk"

Schon lange fehlt es an einem deutschen Gewinner beim Eurovision Song Contest. Dieter Bohlen meldet sich jetzt zu Wort und will uns zeigen, wie Erfolg aussieht.

Dieter Bohlen will uns zeigen, wie's funktioniert
© Franziska Krug@Getty Images
Dieter Bohlen will uns zeigen, wie's funktioniert

Seit Jahren hat niemand mehr aus Deutschland beim Eurovision Song Contest gewonnen. Nicht nur das - Die Ergebnisse sind seit Jahren niederschmetternd und könnten kaum weiter von einem Sieg entfernt sein.

An alte Triumphe anknüpfen

Nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut beim ESC 2010 halten Viele die Zeit für reif, dass wieder einmal ein Kandidat aus Deutschland dort einen Sieg einfährt.

Trotz des Gute-Laune-Songs aus Deutschland sind sich seltsamerweise auch diesmal wieder im Vorfeld zahlreiche Experten einig gewesen, dass es mit einem Sieg auch in diesem Jahr nichts werden wird.

Wenn das so klar ist, wieso versucht man dann nicht schon bei der Auswahl, einen erfolgreichen Kandidaten zu finden? Ein Veteran des Fachs hat dazu seine ganz eigene Antwort.

Dieter Bohlen kritisiert das deutsche ESC-Auswahlverfahren

Der selbsternannte Poptitan übt im Gespräch mit der Bild-Zeitung scharfe Kritik an der deutschen ESC-Nominierung. Er ist überzeugt, dass das Format der Juryauswahl völlig versagt, wenn es um die Auswahl siegesverdächtiger Titel geht:

Diese Gremienentscheidungen sind nicht gut, um den besten Titel zu finden. So werden keine Hits produziert.

Bohlen hat auch ein Beispiel parat, das für seine eigenen Vorstellungen spricht. Für den Sieg von "Satellite" sei 2010 hauptsächlich Stefan Raab verantwortlich gewesen. Bohlen führt dazu aus:

Er hat alles relativ alleine bestimmt und es hat funktioniert. Hits macht man wie in der Bootsfahrt: Da gibt es einen Kapitän, der bestimmt, in welche Richtung man fährt.

Dieter Bohlen will deutscher ESC-Kapitän werden

Dieter Bohlen sieht im deutschen ESC-Auswahlverfahren derzeit nur „Quatscher“ am Werk, die „null Ahnung“ haben. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass er sich selbst für die Kapitänsrolle ins Spiel bringt.

Ohne auf Reaktionen der Zuständigen zu warten, macht der 67-jährige Poptitan gleich zur Bedingung, dass er im Falle seiner Mitwirkung alles alleine entscheiden möchte:

Ich möchte nie einer von vielen sein und mich mit anderen abstimmen müssen.

Anscheinend hat der NDR, der für die ESC-Auswahl zuständig ist, aber nicht vor, das übliche Auswahlverfahren zu verändern. Auf Bohlens Vorschlag geht der Sender nicht ein.

Er bekräftigt nur seinen Siegeswillen und beschwört zugleich die Gemeinschaft Europas, denn "beim ESC können nur alle Länder etwas gemeinsam ändern, nicht ein einzelnes".

Vielleicht sind also in den letzten Jahren die Kandidaten der anderen Länder einfach hervorragend gewesen? Wir werden sehen, wie die Bewertungen in den nächsten Jahren ausfallen.

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