Eklat bei Preisverleihung: Trump-Kritik aus Robert De Niros Rede zensiert?

Robert De Niro geht keinem Konflikt aus dem Weg: Der Hollywood-Star nutzt die Gotham Awards, um auf die Verzerrung von Fakten hinzuweisen, obwohl Teile seiner Rede gestrichen werden sollten.

Eklat bei Preisverleihung: Trump-Kritik aus Robert De Niros Rede zensiert?
© ImageCollect.com/Laurent Koffel
Eklat bei Preisverleihung: Trump-Kritik aus Robert De Niros Rede zensiert?

Robert De Niro (80) lässt sich nicht das Wort verbieten. Bei den Gotham Awards wollte der Schauspieler seine Dankesrede halten. Er nahm dort einen Preis entgegen. Doch als er seine vorbereitete Rede vom Teleprompter ablesen wollte, merkte er offenbar, dass entscheidende Teile fehlten. "Der Anfang meiner Rede wurde bearbeitet, herausgeschnitten, und ich wusste nichts davon", sagte De Niro US-Medienberichten zufolge. "Und ich möchte ihn lesen." Der Oscarpreisträger ging zurück an seinen Platz und holte sein Handy, von dem er seine ursprüngliche Version ablas.

In seiner Rede bezog sich Robert De Niro auf seinen Film "Killers of the Flower Moon", der von Morden an amerikanischen Ureinwohnern aus Gier handelt.

"Die Wahrheit ist nicht mehr die Wahrheit"

Und er schlug den Bogen in die Gegenwart. "Geschichte ist nicht mehr Geschichte. Die Wahrheit ist nicht die Wahrheit. Sogar Fakten werden durch alternative Fakten ersetzt und von Verschwörungstheorien und Hässlichkeit angetrieben", sagte De Niro. Die Anspielung auf Ex-Präsident Donald Trump (77) und seine Anhänger ist nicht zu überhören.

Dann sprach der Schauspieler Donald Trump explizit an: "Der ehemalige Präsident hat uns während seiner vierjährigen Amtszeit mehr als 30.000 Mal belogen. Und in seiner aktuellen Kampagne der Vergeltung hält er das Tempo hoch". Der Republikaner, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, greife laut De Niro die Schwachen an und "zerstöre die Gaben der Natur".

"Wie konnten sie eigentlich wagen, das zu tun"

Trump habe zudem Respektlosigkeit gegenüber den Native Americans gezeigt, indem er den Namen einer Häuptlingstochter als Schimpfwort für die demokratische Senatorin Elizabeth Warren (74) verwendete. Damit war De Niro wieder bei "Killers of the Flower Moon" angekommen.

An diesem Punkt stand dann die Danksagung an, wie sie auf dem Teleprompter stand. Doch De Niro hatte darauf nicht mehr wirklich Lust. Dem Streamingdienst Apple TV+, der den Film produzierte, will er später im kleinen Kreis danken. Für den Veranstalter hatte er keine wohlwollenden Worte übrig. "Gotham, blah blah blah, aber ich habe überhaupt keine Lust, ihnen für das, was sie getan haben, zu danken", sagte er. Und zuletzt: "Wie konnten sie eigentlich wagen, das zu tun".

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