Ein Bericht aus der Hölle: Alyssa Milano erzählt von ihrer Vergewaltigung am Filmset

Zwei Jahre nachdem sie die weltweite Bewegung #MeToo ins Leben gerufen hat, bricht Alyssa Milano jetzt das große Schweigen. In ihrem Podcast berichtet sie nun von ihrer Vergewaltigung am Filmset.

Alyssa Milano spricht erstmals über ihre Vergewaltigung
© Getty Images
Alyssa Milano spricht erstmals über ihre Vergewaltigung

Alyssa Milano ist eine echte Größe im Kampf gegen sexuelle Belästigung, jetzt berichtet die Schauspielerin in ihrem Podcast Sorry Not Sorry von dem Trauma, das sie während der Dreharbeiten zu einem Film in den 90ern erlitt. "Von meinen anderen #MeToo-Erfahrungen habe ich bereits erzählt, aber das hier hab ich noch nie öffentlich preisgegeben", verrät sie.

Ein Thema ohne Tabus

Bevor sie mit ihrer erschütternden Geschichte beginnt erklärt die Charmed-Schauspielerin: "Es ist jetzt schon fast 25 Jahre her, doch es fällt mir noch immer schwer, davon zu sprechen."

"In dem Jahr nach dem Ende von Wer ist hier der Boss? hab ich hart dafür gearbeitet, mein Kinderstar-Image, das mir das Fernsehen verpasst hat, abzuwerfen. Damals bedeutete dies, Rollen mit Sexszenen anzunehmen", berichtet die Schauspielerin, die damals noch nicht lange volljährig war. Ohne den Namen des Films zu verraten, berichtet die Schauspielerin, dass sie in einer Szene mit einem 17 Jahre älteren Mann Sex haben musste.

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"Er hat mich vor laufender Kamera vergewaltigt"

"Er nutzte meine Verletzlichkeit aus, schob seine Hände unter meine Anziehsachen und versuchte mit seinen Fingern in mich einzudringen. Er hat mich während des Drehs vor laufenden Kameras vergewaltigt", Alyssa Milano bringt die Sätze nur stockend hervor und man merkt, welch große Überwindung es sie kostet fortzufahren: "Ich habe geweint, ich hatte Angst, ich war außer mir. Direkt nach dem Übergriff kam der Regisseur zu mir und sagte:‘Es tut mir so leid, was passiert ist, was soll ich machen? Möchtest du, dass ich die Polizei rufe?“

Obwohl der Regisseur "eingegriffen" hat, fühlte es sich für die Schauspielerin so an, als habe der "Täter", wie sie ihn nennt, gewonnen. Ihre Verletzlichkeit und der Druck der Produktion lasten schwer auf der Schauspielerin: "Die Leute erwarteten viel von mir, sie wollten, dass ich stark bin, weil von mir die Zukunft des Films abhing, doch ich war nervlich ein einziges Wrack. (...) Sechs Stunden habe ich weiter gearbeitet und die Szene mit dem Mann gedreht, der mich zuvor belästigt hatte."

Alyssa verschafft sich Gehör

Auch wenn Alyssa Milano den Namen des Täters aus Mitgefühl "zu seinen Kindern und seiner Frau" nicht preisgeben will, verschafft sie sich doch Gehör. "Ich will nicht, dass ich schlecht da stehe, weil ich mich traue, die Wahrheit zu sagen. So sollte es nicht laufen. Ich sollte nicht diejenige sein, die sich vor den Konsequenzen fürchten muss. Keine Frau, die die Qual sexueller Übergriffe über sich ergehen lassen musste, sollte noch mehr erleiden, nur weil sie die Wahrheit sagt", schließt sie in Sorry Not Sorry, einer Plattform, die noch ordentlich für Aufsehen sorgen wird. Das ganze Interview mit der Schauspielerin findet ihr hier.

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