Norwegens künftiger König Haakon wird 50

Seinen runden Geburtstag am 20. Juli wird der norwegische Kronprinz Haakon erst später groß feiern: Ende August, wenn auch seine Frau Mette-Marit 50 geworden ist. Kein Wunder, schließlich hält er seit 24 Jahren fest zu ihr.

Norwegens künftiger König Haakon wird 50
© Liv Oeian/Shutterstock.com
Norwegens künftiger König Haakon wird 50

Das norwegische Thronfolgerpaar feiert in diesem Jahr einen runden Doppel-Geburtstag: Beide werden 50. Den Auftakt macht am heutigen 20. Juli Kronprinz Haakon. Seine Frau Mette-Marit hat ihren Ehrentag am 19. August.

Zum 50. gibt es eine Hinterhofparty

Gefeiert werden soll dann gemeinsam am 25. August - dem 22. Hochzeitstag des Paares. In einer Mitteilung kündigte das Königshaus im Februar an, dass zu der "Hinterhofparty im Schloss" Gäste aus dem ganzen Land eingeladen würden. Das passt zum künftigen König, der sich volksnah und locker gibt. Früher galt er als einer der coolsten Kronprinzen Europas. Wohl auch, weil er seine Zeit lieber außerhalb von Schlossmauern und Königsgewändern verbringt. Haakon liebt die Natur und den Sport. In seinen Hobbys kombiniert er beide Leidenschaften: Surfen, Fallschirmspringen, Skifahren, Wandern, Kajakfahren - der Kronprinz ist immer in Bewegung. Seinen 40. Geburtstag feierte er mit einem lässigen Musikfestival, mit seiner schwedischen Kollegin und guten Freundin, Kronprinzessin Victoria (46), samt Familien genießt er Wanderurlaube.

Seine Liebe zur Natur spiegelt sich auch in seiner Arbeit wider. Der studierte Politikwissenschaftler und Diplomat setzt sich oft für die Bereiche Umweltschutz, neue Energien, nachhaltiges Wirtschaften und Entwicklungshilfe ein.

So sehr stand er zu seiner Mette-Marit

Durch seine unkomplizierte Art trug der Kronprinz dazu bei, dass das norwegische Königshaus über Jahre die höchsten Beliebtheitswerte in Europa erzielte. Viel Respekt brachte ihm auch ein, dass er gegen alle Widerstände seine Mette-Marit (49) heiratete, die er 1999 auf einem Musikfestival kennengelernt hatte. Obwohl sie in der norwegischen Presse für ihre wilde Party-Vergangenheit inklusive Drogen und ihr uneheliches Kind kritisierte wurde, machte Haakon klar: "Wir haben uns ineinander verliebt und wollen den Rest unseres Lebens zusammen verbringen." Das beste Vorbild, zu seiner großen Liebe zu stehen, hatte er in seinem Vater. König Harald V. (86) beharrte als junger Kronprinz ebenfalls darauf, die bürgerliche Sonja (86) heiraten zu dürfen. Als er seinem Vater Olav V. (1903-1991) schließlich damit drohte, für immer ledig zu bleiben (und damit keine Nachkommen zu zeugen), gab der nach neun Jahren endlich seine Einwilligung. Wie Sonja hat auch Mette-Marit die Gunst des Volkes für sich gewonnen. Sie wird für ihr Engagement für Literatur, die Umwelt und mentale Gesundheit geschätzt.

Sorge um die Liebsten

Haakons Liebe zu Mette-Marit war der einzige Skandal, den der fleißige Kronprinz bislang hatte. Ansonsten überzeugte er die Untertanen mit seiner treuen royalen Pflichterfüllung. So leicht wie früher verläuft sein Leben inzwischen allerdings nicht mehr. Denn die Königsfamilie ist von diversen gesundheitlichen Problemen geplagt. Seit einigen Jahren übernimmt Haakon immer mehr Termine von seinem Vater, der sich zuletzt innerhalb von sieben Monaten dreimal im Krankenhaus behandeln lassen musste. So bereitet sich der Kronprinz allmählich auf die große Aufgabe vor, eines Tages den Thron zu besteigen. Aber nicht nur um seinen Vater muss sich Haakon sorgen. Seine Frau leidet an einer seltenen Form der Lungenfibrose. Das hatte das Königshaus Ende 2018 bekannt gegeben. Wegen der chronischen Lungenerkrankung geht es Mette-Marit zeitweise so schlecht, dass sie dann keine Termine wahrnehmen kann und sich schonen muss.

Wirbel um seine Schwester

Auch die sinkende Akzeptanz des Königshauses dürfte Haakon zu denken geben. Im Herbst 2022 ergab eine Studie von InFact für die Zeitung "Dagbladet", dass nur noch 67,7 Prozent von 1.001 befragten Norweger für die Monarchie sind. 2017 waren es noch 81 Prozent. Vor allem die jüngere Generation ist demnach kritisch eingestellt: Bei den 18- bis 29-Jährigen liegt die Unterstützung lediglich bei 49 Prozent. Royal-Experten gaben an dieser Entwicklung Haakons Schwester Märtha Louise (51) eine Mitschuld. Ihre Beziehung zu dem Schamanen Durek Verrett (48) sorgte für viel Wirbel. Vor allem wurde kritisiert, dass sie ihren Prinzessinnen-Titel und kommerzielle Interessen vermische. Die Königsfamilie musste eine Entscheidung fällen: Im November 2022 gab der Hof bekannt, dass Märtha Louise auf ihre offiziellen Pflichten verzichtet und das Königshaus nicht mehr vertritt.

Damit lastet noch mehr Druck auf Haakons Schultern. Da in Norwegen zu seiner Geburt noch das Vorrecht der männlichen Nachkommen galt, wurde er Thronfolger und nicht seine ältere Schwester. Anders läuft es jetzt bei seinen Kindern: Tochter Ingrid Alexandra (19) wird seine Nachfolgerin, Sohn Sverre Magnus (17) steht auf der Thronfolgeliste dahinter. Mette-Marits Sohn Marius (26) ist zwar häufig auf Familienaufnahmen dabei, zählt aber offiziell nicht zur Königsfamilie. Haakon soll ihn angeblich deshalb nicht adoptiert haben, um sich nicht zwischen den Jungen und seinen leiblichen Vater zu drängen.

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