Schauspielerin Adrienne McQueen bangt um ihre Existenz

Seit Freitag streiken die Schauspielerinnen und Schauspieler in Hollywood. Doch wie die Deutsch-Amerikanerin Adrienne McQueen berichtet, fürchten bereits einige um ihre Existenz.

Schauspielerin Adrienne McQueen bangt um ihre Existenz
© imago/APress
Schauspielerin Adrienne McQueen bangt um ihre Existenz

Seit Freitag haben Schauspielerinnen und Schauspieler in den USA Streikposten vor Film- und Fernsehstudios bezogen. Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA fordert von Studiobossen und Streamingdiensten eine bessere Vergütung und Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Von dem Streik sind rund 160.000 Schauspielerinnen und Schauspieler betroffen - und manche von ihnen bangen bereits jetzt um ihre Existenz, wie die Deutsch-Amerikanerin Adrienne McQueen (40) der "Bild" schildert.

Seit Freitag steht Hollywood still

"Der Streik ist scheiße, ich kann nicht arbeiten. Ich habe an mehreren Produktionen mitgewirkt. Wir dürfen jetzt nicht mal mehr Verträge aushandeln. Es muss alles niedergelegt werden. Ich habe Existenz-Ängste. Irgendwann habe ich keine Rücklagen mehr", sagt die Schauspielerin und Produzentin mit Sitz in Los Angeles der Boulevardzeitung. Schon nachdem die Drehbuchautorinnen und -autoren im Mai ihre Arbeit niedergelegt haben, seien die Jobangebote immer spärlicher geworden. "Seit Freitag läuft überhaupt nichts mehr."

Nicht nur schauspielerische Aufgaben sind für die Künstlerinnen und Künstler im Rahmen des Streiks untersagt. Auch Synchronsprechen, Stuntaufnahmen, Musikeinlagen oder ähnliche Performances, die unter einen mit der SAG-AFTRA ausgehandelten Vertrag fallen, sind verboten. Wie McQueen vermutet, müssen sich viele deshalb bereits ein anderes Standbein aufbauen.

Gewerkschaft fordert geregelten Umgang mit KI

Dennoch sei ihr und auch ihren Kolleginnen und Kollegen bewusst, welch besondere Bedeutung dieser Streik habe. Fran Drescher (65), "Nanny"-Darstellerin und Präsidentin der SAG-AFTRA, habe in ihrer Rede deutlich gemacht, wie wichtig es sei, jetzt eine offizielle Regelung für die Nutzung von KI in der Filmbranche zu beschließen. So wird befürchtet, dass Daten erfasst werden könnten, um künstlich erzeugten Figuren - etwa für Fortsetzungen eines Films oder einer Serie - Leben einzuhauchen, ohne dass der Darsteller oder die Darstellerin dafür entlohnt werden.

Wie viele der Beteiligten wünsche sich McQueen, dass der Streik nicht von Dauer ist. Aktuell hält sich jedoch die Befürchtung, dass die Chefs in Hollywood den Streik aussitzen wollen. Informationen über eine eventuelle Neuverhandlung mit den Filmstudios gibt es bislang noch nicht.

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