"Polizeiruf 110: Diebe": Wie gut ist der neue Krimi aus Rostock?

Im "Polizeiruf 110: Diebe" suchen die Rostocker Kommissarinnen eine Junkie-Mutter - die Rückkehr des lange verschollenen Vaters von Frau König ist da keine große Hilfe. Lohnt sich das Einschalten?

"Polizeiruf 110: Diebe": Wie gut ist der neue Krimi aus Rostock?
© NDR/Christine Schroeder
"Polizeiruf 110: Diebe": Wie gut ist der neue Krimi aus Rostock?

Im "Polizeiruf 110: Diebe" (25. Februar, 20:15 Uhr, das Erste) müssen die Rostocker Ermittlerinnen klären, was eine Drogenabhängige und ihre kleine Tochter mit dem Tod einer Frau zu tun haben.

Worum geht es im "Polizeiruf 110: Diebe"?

Das Rostocker Kripoteam um Katrin König (Anneke Kim Sarnau, 51) und Melly Böwe (Lina Beckmann, 42) wird zu einem Tatort gerufen, an dem zunächst alles nach einem tragischen Haushaltsunfall aussieht. Einbruchsspuren deuten dann aber doch auf einen Mord an Vera Bödecke hin. Erste Hinweise führen zu Mascha Kovicz (Meira Durand, 23). Die alleinerziehende Mutter der vierjährigen Holli (Mathilda Graf) ist drogenabhängig und hält sich mit nächtlichen Einbrüchen über Wasser - das Mädchen meist im Schlepptau.

Melly Böwe ist aus der eigenen Geschichte heraus von der Situation der Familie berührt und entwickelt eine Bindung zu Mascha, die allerdings mehr weiß, als sie zugeben möchte und damit alle in Gefahr bringt. Unterdessen wird Katrin König mit großen Gefühlen konfrontiert, als ihr Vater Günther Wernicke (Wolfgang Michael, 68), der sich 40 Jahre lang nicht bei ihr gemeldet hatte, plötzlich auftaucht. Können die beiden den tiefen Graben überwinden?

Lohnt sich das Einschalten?

Ja. Der "Polizeiruf 110: Diebe", der quasi als Geschenk an Anneke Kim Sarnaus 52. Geburtstag (25. Februar) ausgestrahlt wird, bietet gute Krimiunterhaltung mit charismatischen Episodenhauptdarstellerinnen, spannenden Verhören und einem Schwerpunkt auf Kommissarin Königs Ost-West-Familiengeschichte.

Wobei das Vater-Tochter-Wiedersehen trotz der naheliegenden großen Gefühle etwas steif wirkt. Einerseits bekommt dieses Drama zu viel Raum, andererseits zu wenig. Sei's drum, der diesmal recht rotzigen Sarnau schaut man schließlich immer gern beim Spiel zu: "Ihr seid ja vorausgefahren, du und deine Mutter. Wir hatten alles perfekt vorbereitet." (Vater) - "Mit einer Schlepperbande nachts über die Ostsee ... verstehe gar nicht, wie das schiefgehen konnte." (Katrin König) - "Ja, im Nachhinein betrachtet war das alles leichtsinnig und dumm. Deine Mutter könnte heute noch leben, wenn ..." (Vater).

Zurück zum Krimi: Der ist rundweg solide, durchaus berührend und verstrickt die prekären Lebensverhältnisse einer obdachlosen und klauenden Junkie-Mutter mit zweifelhaften Immobiliengeschäften, bei denen Rentnern im Pflegefall ein Platz in Einrichtungen versprochen wird. Mit den titelgebenden "Dieben" ist nicht nur die diebische Masche gemeint.

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