Weltweite Trauer: Scholz bis Bush gedenken Henry Kissinger

Vom Ex-Präsidenten der USA bis zum aktuellen Bundeskanzler Deutschlands: Die Weltpolitik trauert um Henry Kissinger, der im Alter von 100 Jahren gestorben ist.

Weltweite Trauer: Scholz bis Bush gedenken Henry Kissinger
© imago/Sven Simon
Weltweite Trauer: Scholz bis Bush gedenken Henry Kissinger

Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gedenken des verstorbenen US-Politikers Henry Kissinger, der am vergangenen Mittwoch (29. November) im Alter von 100 Jahren gestorben ist. Auf dem offiziellen X-Account (vormals Twitter) von Bundeskanzler Olaf Scholz (65) heißt es zu einem Schwarzweißbild des Verstorbenen: "Henry Kissinger hat die Außenpolitik Amerikas wie kaum jemand anderes geformt. Sein Engagement für die transatlantische Freundschaft zwischen den USA und Deutschland war maßgeblich und er stand seinem deutschen Heimatland stets nahe. Die Welt hat einen großen Diplomaten verloren."

Per Pressemitteilung stimmte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) ähnliche Worte an: "Wir verlieren mit Henry Kissinger einen beeindruckenden Mann mit einer unglaublichen Lebensgeschichte: den Zeitzeugen eines Jahrhunderts, die treibende geistige Kraft der US-Außenpolitik vieler Jahrzehnte, den Hüter der transatlantischen Beziehungen." Als solcher habe er "den Grundstein für das Ende des Kalten Krieges und für den demokratischen Wandel im Osten Europas" gelegt.

Wie Markus Söder ein Franke

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56) gibt in Bezug auf Kissinger zu bedenken, dass zwar "nicht alle seiner Positionen [...] unumstritten" waren. "Aber er war einer der wichtigsten und klügsten Außenpolitiker des vergangenen Jahrhunderts", heißt es auf X von ihm. "Was über allem bleiben wird, ist seine Größe, unserem Land nach dem Zweiten Weltkrieg die Hand auszustrecken und bis zuletzt in Freundschaft verbunden zu sein", ergänzt Außenministerin Annalena Baerbock (42).

Ebenfalls via X schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65): "Henry Kissingers diplomatische Strategie und Exzellenz haben die Weltpolitik im gesamten 20. Jahrhundert geprägt. Sein Einfluss und sein Vermächtnis werden bis weit ins 21. Jahrhundert hinein nachwirken."

"Amerika hat durch das Ableben von Henry Kissinger eine der zuverlässigsten und ausgeprägtesten Stimmen für außenpolitische Angelegenheiten verloren", heißt es in einem Statement des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush (77). Er werde Kissinger für immer für seine Ratschläge, "aber am meisten für seine Freundschaft dankbar sein. Laura und ich werden seine Weisheit, seinen Charme und seinen Humor vermissen."

Unter zwei US-Präsidenten gedient

Der Republikaner Kissinger war von 1973 bis 1977 Außenminister der USA, und zuvor von 1969 bis 1975 Nationaler Sicherheitsberater der Präsidenten Richard Nixon (1913-1994) und Gerald Ford (1913-2006).

Kissinger wurde 1923 als Heinz Alfred Kissinger im bayerischen Fürth geboren. 1938 floh die jüdisch-orthodoxe Familie vor dem Naziregime in die USA. Während des Zweiten Weltkriegs trat Kissinger als Dolmetscher in die US-Armee ein und wurde eingebürgerter Staatsbürger.

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