Joko und Klaas: Mit dieser Aktion schreiben sie TV-Geschichte

So etwas gab es noch nie: Joko und Klaas wagen ein einmaliges TV-Experiment. Und das hat einen guten Grund.

Joko und Klaas machen in ihrer Sondersendung auf den Pflegenotstand aufmerksam
© ullstein bild@Getty Images
Joko und Klaas machen in ihrer Sondersendung auf den Pflegenotstand aufmerksam

Schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich viele Pflegekräfte zu Wort gemeldet, um auf die prekäre Situation ihres Berufsstandes hinzuweisen. Zu wenig Personal für zu viele Patienten, was zu einer enormen Arbeitsbelastung führt, die sich körperlich und psychisch auf die Beteiligten auswirkt. Seit einem Jahr jedoch hat sich der Pflegenotstand nur noch verschlimmert.

Joko und Klass gehen sieben Stunden lang auf Sendung

Joko und Klaas, die sich immer wieder 15 Minuten freie Sendezeit gegen ihren Arbeitgeber Pro7 erspielen, haben das Format schon häufig genutzt, um auf Missstände wie die Flüchtlingskrise oder sexuelle Belästigung gegen Frauen hinzuweisen. Was sie jetzt gemacht haben, ist aber einzigartig und geht in die TV-Geschichte ein.

Die beiden Moderatoren haben erstmals um mehr Sendezeit gebeten und haben unter dem Motto #nichtselbstverständlich sieben Stunden lang Pflegepersonal in Echtzeit begleitet. Denn, so sagt Joko in der Sendung:

Ein Thema, das uns alle betrifft, mitten aus dem Leben, und dennoch zu oft ganz am Rand der allgemeinen Wahrnehmung. Viele Themen im Leben bekommen erst dann den Stellenwert, den sie verdient haben, wenn man die Gelegenheit bekommt, sich in ein Leben hineinzuversetzen, das nicht zwangsläufig das Eigene ist.

Publikum ist hautnah mit dabei

Für die Doku haben sie eine Schicht der Gesundheits- und Krankenpflegerin Meike Ista im Knochenmark- und Transplantationszentrum der Uniklinik Münster begleitet. Mit dem Ende ihrer Schicht ist auch die Sendung vorbei.

So hatten Zuschauer die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein und einen Eindruck davon zu bekommen, wie der Alltag im Pflegebereich aussieht. Auch andere Pflegekräfte melden sich zu Wort, so wie Alexander Jorde aus Hildesheim, der auf Twitter seiner Wut Luft lässt:

Ich will keine Worte mehr, ich will Taten. Die SPD ist Teil der Bundesregierung. Du bist Vizekanzler, Olaf Scholz. Worauf warten wir? Wann, wenn nicht jetzt? Hört auf zu reden. Handelt! Wir haben keine Zeit mehr.

Wird sich jetzt etwas ändern?

Hintergrund ist ein vorangegangen Tweet des Vizekanzlers, der darin selbst gute Löhne und Arbeitsbedingungen für die Branche verlangt hatte. Beim Publikum und anderen Medien ist die Sendung ein voller Erfolg gewesen. Ob sich jetzt auch die Politik endlich für Pflegekräfte einsetzen wird, bleibt abzuwarten.

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