Starb ein Kiss-Gitarrentechniker wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen?

Die Kiss-Legenden Gene Simmons und Paul Stanley stehen in der Kritik. Die Familie eines verstorbenen Gitarrentechnikers wirft ihnen "schlampige Sicherheitsmaßnahmen" gegen das Coronavirus während ihrer "End Of The Road"-Tour vor.

Starb ein Kiss-Gitarrentechniker wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen?
© Featureflash Photo Agency / Shutterstock.com / Birdie Thompson/AdMedia/ImageCollect
Starb ein Kiss-Gitarrentechniker wegen mangelnder Corona-Schutzmaßnahmen?

Francis Stueber (1968-2021) hat 20 Jahre lang als Gitarrentechniker für die Hardrock-Band Kiss gearbeitet, bis er an den Folgen einer Corona-Erkrankung starb. Jetzt verklagt seine Familie die beiden Kiss-Gründer Gene Simmons (74) und Paul Stanley (71). Stueber starb 2021 während der "End Of The Road"-Tour - wenige Tage, nachdem er sich mit dem Virus infiziert hatte.

Laut der Klage, die TMZ vorliegt, kritisiere Stuebers Familie die "schlampigen Sicherheitsmaßnahmen" auf der Tour. Gitarrist Paul Stanley habe sich im August 2021 mit dem Coronavirus angesteckt, daraufhin verbreitete es sich weiter unter dem Tour-Personal. Francis Stueber starb im Oktober in einem Hotel in Detroit. Er wurde 53 Jahre alt.

Stanley und Simmons kritisierten in der Vergangenheit Impfgegner

Zuvor hatten die beiden Musiker Gegner der Corona-Impfung öffentlich stark kritisiert. In einem Interview mit der Berliner Zeitung vom März 2021 betonte Paul Stanley, Impfgegner würden ihn wütend machen. Bassist Simmons ging noch weiter: "Ich mache mir keine Sorgen, dass ein Idiot am Coronavirus stirbt", sagte er gegenüber "Ultimate Classic Rock" am 9. August 2021. "Ich mache mir Sorgen, dass er andere Leute ansteckt."

Die US-amerikanische Band hatte am 26. August 2021 auf ihrer Webseite bekannt gegeben, einen Covid-Sicherheitsbeauftragten in Vollzeit zu beschäftigen, der dafür sorge, dass alle Richtlinien der US-Gesundheitsbehörde während der Tour eingehalten werden. "Alle Teilnehmenden der gesamten Tournee, sowohl die Band als auch die Crew, sind vollständig geimpft", hieß es in der Stellungnahme.

Auch Kiss-Manager beschuldigt

Stuebers Familie behauptet dagegen, das Management habe zwar jeden Erkrankten aufgefordert, sich in Hotels in Quarantäne zu begeben - weitere Maßnahmen seien in Protokollen aber kaum genannt gewesen.

Neben den beiden Kiss-Legenden hat Stuebers Familie auch den langjährigen Manager der Band, Doc McGhee, verklagt. McGhee hätte versprochen, medizinisches Personal in Stuebers Hotelzimmer zu schicken, um ihn untersuchen zu lassen. Stattdessen habe ein anderes Tour-Mitglied den Gitarrentechniker tot in dessen Hotelzimmer gefunden, nachdem er sich positiv auf das Virus getestet hatte.

Auf Instagram trauerte Stanley um seinen guten Freund und Gitarrentechniker: "Wir alle vermissen ihn und es fällt uns schwer, zu akzeptieren, dass er wirklich weg ist. Ich bete für seine wundervolle Familie", schrieb der Musiker im Dezember 2021 zu einem Foto nach Stuebers Beerdigung.

Bereits am 17. Oktober 2021 hatte Stanley ein Foto mit Francis Stueber getwittert und Stuebers Tod mitgeteilt. Der Gitarrentechniker hinterließ seine Frau und drei Kinder.

"Dahoam is Dahoam" zieht Corona-Notbremse "Dahoam is Dahoam" zieht Corona-Notbremse