Auch nach 40 Jahren prägt dieser Moment vom Juli '85 das Leben von Boris Becker. Wie er seinen ersten Wimbledon-Sieg wahrgenommen hat und wie das seine Karriere, aber auch sein Privatleben, nachhaltig beeinflusst hat, hat der Tennis-Held nun in einem Interview verraten.
1985: Tennistalent Boris Becker träumt vom großen "Grand Slam"-Titel
Jede:r Tennisspieler:in träumt davon, mindestens eins der sogenannten Grand Slams – die vier großen Turniere in den USA, Australien, Paris und London (Wimbledon) – zu gewinnen. Das ist mit viel Talent, Schweiß, etwas Glück und noch mehr hartem Training verbunden.
Vor allem Wimbledon, das einzige Turnier, das noch auf Rasen gespielt wird, hat ein gewisses Prestige. Und ausgerechnet mit einem Überraschungssieg vor 40 Jahren wurde Boris Becker quasi über Nacht weltweit berühmt. Und vor allem in Deutschland zur Legende!
Am 07. Juli 1985 ist es soweit: Er wird zur Legende – und ist gerade mal 17 Jahre alt
Denn er stellte an diesem Julitag gleich mehrere Rekorde ein: Mit seinen zarten 17 Jahren war er der jüngste Spieler überhaupt, der das Finale für sich entscheiden konnte. Damals gegen den haushohen Favoriten Kevin Curren.
Nach vier Sätzen ist damals um 17:26 Uhr Ortszeit klar: Der Außenseiter aus Deutschland hat sich mit seiner ab dann weltberühmten "Becker Hechte" nicht nur in die Herzen so manches Fans gespielt, sondern wird vor allem den Pokal mit nach Hause nehmen. Als erster Deutscher überhaupt. Und als erster nicht gesetzter Champion.
Spiel, Satz, Sieg auf ganzer Linie? Heute blickt Boris Becker differenzierter auf diesen Erfolg zurück
Ab diesem Moment ist klar: Das Leben des Tennisspielers wird sich schlagartig verändern. Boris Becker blickt heute, zum 40-jährigen Jubiläum dieses Meilensteins, im Gespräch mit BILD auf seine nachfolgende Karriere zurück – und findet nicht alles gut.
Denn so sehr er sich über all das freue, was der Sport ihm ermöglichte, so sehr hätte er sich auch gewünscht, wenigstens etwas Privatsphäre zu haben. So erklärt er etwa, es hätte ihm als Mensch sicherlich nicht geschadet, erst ein paar Jahre später den großen Durchbruch zu schaffen:
Ich habe es mir nicht ausgesucht, zum Helden gemacht zu werden“, sagt er. „Das ist Glück und Unglück zugleich. Helden sind meist sehr alt – oder tot. […] Meine sportliche Entwicklung hat Wimbledon sicherlich gefördert. Aber meine persönliche, menschliche Seite wurde dadurch ganz bestimmt gebremst. […] Man hat mir mein Privatleben genommen. Teilweise bis heute.
Mit dem letzten Satz dürfte er unter anderem darauf anspielen, dass seit jeher all seine Liebeleien – und der ein oder andere Faux-pas – direkt in der Öffentlichkeit breitgetreten und diskutiert wurden. Oder auch darauf, dass natürlich auch nach seinem Karriereende noch lange keine Ruhe einkehrte. Insbesondere, als ein Insolvenzskandal und die Haftstrafe des heute 57-Jährigen publik wurden.
Aber: Auf die Familie konnte er immer zählen – und jetzt auf seine Frau
Im Interview spricht Becker aber auch darüber, dass er sich immer über den Rückhalt aus der eigenen Familie freuen durfte. Vor allem zu seiner Mutter hatte er bis zu deren Tod im vergangenen Jahr ein enges Verhältnis. Seine Eltern hätten jedes Spiel begleitet – und sein Vater habe sogar fleißig Fotos gemacht.
Auch heute hat Boris Becker seinen persönlichen Fels in der Brandung: Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro. Mit ihr erwartet er aktuell sogar Nachwuchs. Während es für die Eheleute das erste gemeinsame Kind wird, ist es für den einstigen Tennis-Shootingstar das insgesamt fünfte Kind.
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Verwendete Quellen:
BILD: Wimbledon, 7. Juli 1985: Der Tag, als Boris zur Legende wurde – Der Tennis-Gigant erinnert sich exklusiv in BILD
ZDFheute: 17-Jähriger schreibt Geschichte: Vor 40 Jahren: Beckers erster Wimbledon-Sieg
Stern: Ex-Tennisstar: Vor 40 Jahren gewann er Wimbledon: Das Leben des Boris Becker