Mode liegt bei ihm buchstäblich in den Genen. Henry Samuel, der älteste Sohn von Heidi Klum und Seal, bewegt sich seit seiner Kindheit in einer Welt aus Laufstegen, roten Teppichen und Blitzlicht. Heute arbeitet der 20-Jährige daran, seine eigene Identität als Model und Style-Persönlichkeit aufzubauen – ohne sich nur auf den berühmten Nachnamen zu verlassen.
Bei den GQ Men of the Year Awards 2025 in Los Angeles zeigte Henry, wie klar seine Stilrichtung inzwischen ist. Auf dem roten Teppich erschien er in einem schmal geschnittenen braunen Nadelstreifenanzug, dazu ein schlichtes weißes Shirt, schwarze Schnürschuhe, eine lange silberne Kette und getönte Brille mit schwarzem Rahmen. Der Look wirkte bewusst reduziert, aber sehr kontrolliert – als wolle er zeigen: Ich weiß, wie ich auftreten will.
Henry erzählt, dass sein Stil nicht über Nacht entstanden ist. Über die Jahre habe er vieles ausprobiert, Silhouetten gewechselt und immer wieder gemerkt, was zu ihm passt und was nicht. Seine Eltern hätten ihn dabei nie in eine Richtung gedrängt, sondern vor allem unterstützt. Wichtig sei ihnen gewesen, dass er sich in seinen Outfits stark, authentisch und wohl fühlt – nicht, dass er irgendeinem Fremdbild entspricht. Heute beschreibt er seinen Look als gereifter als früher, klarer und selbstverständlicher.
Auch bei anderen Auftritten zeigt sich diese Entwicklung. Bei den InStyle Imagemaker Awards 2025, zu denen er mit seiner Mutter erschien, trug Henry einen eleganten schwarzen Anzug mit weitem Hosenbein und Satindetails, kombiniert mit einem tief ausgeschnittenen schwarzen Hemd. Der Auftritt wirkte deutlich erwachsener als frühere Red-Carpet-Momente und passte zu seinem Anspruch, sich Schritt für Schritt professioneller zu präsentieren.
Starke Eltern, starke Vorbilder
Natürlich spielen die beeindruckenden Karrieren seiner Eltern eine Rolle. Wenn Henry von der Laufsteg-Zeit seiner Mutter spricht, denkt er besonders an die großen Shows der 1990er-Jahre, etwa bei Victoria’s Secret – damals Seite an Seite mit Models wie Adriana Lima. Für ihn sind das ikonische Bilder, die ihm gezeigt haben, wie sehr Präsenz und Persönlichkeit einen Catwalk prägen können.
Bei seinem Vater Seal fallen ihm vor allem Live-Auftritte ein. Eine Tribute-Performance für Prince habe ihn besonders beeindruckt, erzählt er. Die Mischung aus starker Bühnenpräsenz und emotionalem Ausdruck sei für ihn ein Beispiel dafür, wie man auch ohne viele Worte einen Raum füllen kann. Genau diese Art von Ausstrahlung versucht er heute mit seinem eigenen Stil zu verbinden.
Privat erlebt Henry seine Eltern vor allem als Team im Hintergrund. Beide unterstützen seine Entscheidung, ins Modelbusiness zu gehen, und sind sich bei einer Sache sehr einig: Er soll seinen eigenen Weg finden und sich treu bleiben. Von Heidi bekommt er vor Shows ganz praktische Tipps. Sie erinnert ihn daran, ruhig zu bleiben, im Moment zu sein und mit Fokus auf den Laufsteg zu gehen. Die beiden hätten zwar unterschiedliche Rituale, um sich „in die Zone“ zu bringen, aber das Ziel sei dasselbe: Konzentration statt Nervosität.
Dabei spürt Henry durchaus, dass mit dem berühmten Familiennamen auch Erwartungen verbunden sind. Er sagt offen, dass er manchmal das Gefühl hat, nicht nur für sich, sondern ein Stück weit auch für seine Familie abzuliefern. Neben ihm stehen schließlich auch seine Geschwister Leni (21), Johan (18) und Lou (16) im öffentlichen Interesse. Trotzdem betont er, dass der Druck ihn eher motiviert, als eigene Persönlichkeit wahrgenommen zu werden.
Karrierestart mit NEXT Management und YSL Beauty
Beruflich geht es für Henry aktuell schnell voran. Im Juli unterschrieb er bei der renommierten Agentur NEXT Management – ein wichtiger Schritt, um sich international zu etablieren. U.S. Talent Director Josh Otten lobt seine Präsenz und spricht von einer 360-Grad-Strategie, die Mode, Entertainment und kulturelle Relevanz verbinden soll. Henry selbst erzählt, dass seine Modelkarriere seitdem „sehr gut“ anläuft.
Ein zentraler Baustein dieser Karriere ist seine Zusammenarbeit mit YSL Beauty. Im September wurde seine Kampagne zum Duft MYSLF L’Absolu vorgestellt, Henry zählt sich seitdem offiziell zur MYSLF-Talent-Crew der Marke. Für ihn steht dieser Duft sinnbildlich dafür, sich nicht zu verstellen, sondern die eigene Persönlichkeit offen zu zeigen und dazu zu stehen. Genau dieses Selbstverständnis spiegelt sich auch in seinen jüngsten Red-Carpet-Looks wider.
Henry arbeitet aktuell an mehreren Projekten rund um Beauty und Parfum mit YSL und kündigt an, dass noch viel mehr kommen soll. Parallel sammelt er Laufsteg-Erfahrung: Bei der Paris Haute Couture Fashion Week im Januar gab er sein Debüt im Frühjahr/Sommer-Defilé von Designerin Lena Erziak. Kurz darauf lief er bei einer Show der Streetwear-Marke Kith in New York mit – dem ersten Runway-Auftritt des Labels seit sechs Jahren.
Auch im Printbereich ist er bereits angekommen. Im März zierte Henry das Cover des Hunger Magazine und präsentierte sich dort in einer Reihe moderner, teils sehr reduzierter Looks. Zusammengenommen entsteht das Bild eines Newcomers, der sich zwar über seine familiären Wurzeln definiert, aber sichtbar eine eigene Richtung einschlägt. Ob auf dem roten Teppich, im Kampagnenspot oder auf dem Catwalk: Henry Samuel zeigt, dass er mehr ist als „nur“ der Sohn von Heidi Klum und Seal – und dass seine Stilreise gerade erst begonnen hat.
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Verwendete Quelle:
How Heidi Klum and Seal united over son's identity: 'Whatever makes you feel good'
