"Herdentrieb" statt Selbstbestimmung: Iris Berben kritisiert das heutige Frauenbild

Iris Berben ist ein Urgestein der deutschen Filmbranche und auch gesellschaftlich macht sie sich für so manche Themen stark. In einem Interview äußerte sie nun Sorge über die Entwicklung des Frauenbilds in der Gesellschaft - und kritisierte diese scharf.

Schauspielerin, Frauenbild, Feminismus, Kritik, Interview
© Tristar Media@Getty Images
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Iris Berben ist eine Ikone des deutschen Fernsehens und hat als Schauspielerin bereits an zahlreichen Filmen mitgewirkt. Und auch mit ihren 74 Jahren denkt sie noch lange nicht ans Aufhören - das stellte sie bereits anlässlich ihres 70. Geburtstags klar. Doch auch gesellschaftlich fällt die Schauspielerin mit ihrem Einsatz und ihrer starken Stimme auf.

Ein Thema, das sie besonders umtreibt ist dabei die aktuelle Entwicklung des Frauenbilds in der Gesellschaft. Im Gespräch mit dem Stern sprach sie nun offen darüber, was sie genau daran stört und übt dabei auch scharfe Kritik. Darüber berichten unter anderem auch die Zeitschrift Bunte sowie die Magazine t-online und Focus Online.

Rückentwicklung statt Selbstbestimmung

"Wofür ist unsere Generation eigentlich auf die Straße gegangen?", fragt sich Berben laut Angaben von Bunte. Die Antwort laute klar: Weibliche Selbstbestimmung. Die Entwicklung, die sie stattdessen nun in der heutigen Gesellschaft beobachte, heißt sie jedoch nicht gut - sie mache sie sogar wütend, wie sie weiter erklärt.

Anstatt Individualität zu fördern, herrsche vielmehr ein "Herdentrieb" vor - sobald man da nicht mitzieht, werde man "gecancelt". Das findet die Schauspielerin, die seit 2007 mit ihrem Partner Heiko Kiesow glücklich ist, schade. Der Drang nach Perfektion, der heute vornehmlich vorherrsche, führe ihrer Ansicht nach vielmehr zu einer Rückentwicklung, wie t-online berichtet.

Bildung statt nur äußere Schönheit

Laut weiteren Angaben des Magazins sollten Frauen vielmehr Wert auf geistige Entwicklung und Bildung legen, anstatt das Äußere immer weiter zu optimieren. "Es ist nicht schlecht, wenn man sich auch um das Innere seines Kopfes kümmert und das Hirn trainiert, nicht nur den Hintern", so Berben. Dabei ist auch sie selbst nach 20 Jahren noch ihrem eigenen Motto treu: "Ich habe lieber ein Knackhirn als einen Knackarsch."

Gleichzeitig will die 74-jährige, die zuletzt angab, immer noch um ihren verstorbenen Hund zu trauern, mehr Sensibilität für Altersdiskriminierung schaffen. Darüber berichtet das Magazin Focus Online. Hinter dem Satz 'Für Ihr Alter sehen sie aber noch gut aus', mag zwar eine nette Intention stecken, grundsätzlich entspringe er für sie jedoch einer "arroganten Haltung". Dahinter stecke eine Wahrnehmung, laut der Frauen im Alter nicht mehr schön sein können. Diese Strukturen gilt es zu durchbrechen, findet Berben.

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Verwendete Quellen:

Bunte: "'Perfektionismus & Herdentrieb': Iris Berben übt scharfe Kritik"

Focus Online: "'Macht mich schon wütend': Iris Berben macht Frauen knallharte Ansage: 'Hirn trainieren, nicht nur Hintern'"

t-online: "Offene Worte: Iris Berben: 'Das macht mich schon wütend'"

Stern: "Iris Berben 'Manche Frauen sollten lieber mehr Hirn als Hintern trainieren'"

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