Sängerin Michelle rechnet mit der schwierigen Musikbranche ab

Schlagersängerin Michelle hat in ihrer über 30-jährigen Karriere so einiges erlebt. Leider auch viel Schlechtes. In einem Interview ging sie jetzt erneut auf die schwierige Musikbranche ein, die sie bald hinter sich lassen will.

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© Tristar Media@Getty Images
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Im Oktober letzten Jahres kündigte Schlagersängerin Michelle ihren musikalischen Rückzug an. Am 05. Juli 2024 soll ihr letztes Album erscheinen, das für sie auch das Wichtigste sei, wie sie im Interview mit dem Stern erklärt. Es sei "der richtige Zeitpunkt, dieses Buch zu schließen". Denn von der Musikbranche, die sie vor wenigen Monaten als Haifischbecken bezeichnete, möchte sie sich trennen.

Sexismus und Betrug ist weit verbreitet

Schon als Teenagerin war es für Michelle, die eigentlich Tanja Hewer heißt, der größte Wunsch Sängerin zu werden. Mit einem Kassettenrekorder nahm sie sich selbst auf und ging zu Musikstudios. Dort wurde sie schnell mit unangebrachten Angeboten konfrontiert, wie sie dem Stern gegenüber anmerkte: "Alle haben gesagt, sie würden sich das gerne anhören. Aber nur, wenn ich mit ihnen irgendwelche sexuellen Beziehungen eingehe."

So sei es einfach gewesen, auch als Minderjährige. Aber sie wollte sich nicht darauf einlassen, sondern hat weitergesucht, bis sie auf jemanden traf, der keine Gefälligkeiten von ihr verlangte. Auch heute sei die Plattenbranche noch sehr maskulin geprägt, "ob das Plattenbosse sind oder Produzenten und Songschreiber", wird sie von T-Online zitiert.

Perfektion ist alles, egal, wie es einem geht

Für ihre Karriere setzte die 52-Jährige ihre Gesundheit aufs Spiel, denn sie verspürte den Drang, perfekt sein zu müssen. Selbst als sie 2003 einen Schlaganfall erlitt, konnte sie keine Pause einlegen, wie sie im Gespräch mit dem Stern ausführt: "Mir wurde gesagt: Man kann die ganzen Menschen nicht enttäuschen, die auf dich warten, deine Konzerte sehen wollen."

Auch bei ihrer Teilnahme an Let’s Dance vor zwei Jahren hätte sie regelmäßig Spritzen gegen ihre Schmerzen erhalten. Heute würde sie das nicht mehr machen und erklärt im selben Interview: "Ich hätte besser auf mich aufpassen müssen." Jetzt, da sie zum ersten Mal Oma wird, ist ihre Gesundheit für sie noch wichtiger geworden.

Es ist schwer, in der Musikbranche Freund:innen zu finden

Die von Menschen so häufig gestellte Frage darüber, wie es einem geht, könne man eigentlich in der Musikbranche vergessen. Michelle zufolge würde niemand eine ehrliche Antwort erhalten: "Es läuft immer alles megageil. Du musst dieses Spiel mitspielen", berichtet sie dem Stern weiter. Sie könne ihre Freund:innen in der Branche an einer Hand abzählen. Darunter findet sich natürlich auch ihr Partner, Schlagersänger Eric Philippi, der um einiges jünger ist als sie.

Während ihrer langen Karriere hätte sie festgestellt, dass sie nur wenigen Menschen überhaupt vertrauen könnte. 2023 wurde sie wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Aktuell versucht sie zu beweisen, dass es nicht ihre Schuld gewesen sei. In all den Jahren hätte sie sich auf verschiedenen Ebenen "unwissend und naiv falsch führen lassen". Jetzt würde sie sich sogar selbst um ihre Buchhaltung kümmern.

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Verwendete Quellen:

T-Online: "In dieser Branche gibt es kaum Freunde"

Stern: Das würde ihr "heute nicht mehr passieren"

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