"Leben völlig auseinandergerissen": Meghan und Harry attackieren Klatschzeitungen

Harry und Meghan haben ein für alle Mal genug: In einem offenen Brief attackiert das Paar die britische Boulevardpresse und erklärt, warum sie in Zukunft nicht mehr mit den Zeitungen zusammenarbeiten wird.

Harry und Meghan
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Harry und Meghan

Offensichtlich tun Meghan Markle und Prinz Harry alles dafür, ein möglichst “normales” neues Leben zu führen. In einem offenen Brief attackiert das Paar nun die vier größten britischen Boulevardzeitungen und kündigt eine Politik des "Null-Engagements" an.

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Meghan und Harry rechnen mit der Boulevardpresse ab  Chris Jackson@Getty Images

Offener Brief an Boulevardzeitungen

In einem Brief an The Sun, The Mirror, The Express und The Daily Mail machen Harry und Meghan dies Mitte April mehr als deutlich. Das Schreiben veröffentlichen sie kurz vor einem wichtigen Verfahren, das am Freitag beginnt.

Wie Sie, glauben auch der Herzog und die Herzogin von Sussex, dass die freie Presse ein Eckpfeiler jeder Demokratie ist – insbesondere in Krisenzeiten. Im besten Fall bringt diese freie Presse Licht dorthin, wo Dunkel ist, berichtet Geschichten, die andernfalls unerwähnt blieben, steht für das Richtige ein, fordert Machthaber heraus und zieht jene zur Rechenschaft, die dem System Unrecht tun.

Das Paar weist auf die fortwährenden Lügenberichte hin, die insbesondere von diesen vier Medien verbreitet wurden.

Allerdings ist es sehr beunruhigend, dass einige einflussreiche Medien, über Jahre hinweg keine Verantwortung für das übernehmen wollten, was sie sagen oder schreiben – selbst wenn sie wissen, dass es verfälscht, falsch oder über die Maßen übergriffig. Wenn Macht ohne Verantwortung genutzt wird, wird das Vertrauen, das wir in diese dringend erforderliche Branche setzen, verletzt.

Profitgier richtet großen Schaden an

Meghan und Harry weisen auf den Schaden hin, den die Medien aus Profitgier angerichtet haben:

Diese Art der Geschäftstätigkeit geht auf Kosten eines echten Menschen und betrifft jeden Winkel der Gesellschaft. Der Herzog und die Herzogin haben miterlebt, wie die Leben von Menschen, die sie kennen – aber auch von Fremden – völlig auseinandergerissen wurden und das lediglich, weil schlüpfriger Klatsch die Werbeeinnahmen steigert.

Sie machen deutlich, dass sie die Zusammenarbeit mit diesen Medien beenden werden:

Bitte beachten Sie daher, dass der Herzog und die Herzogin von Sussex sich nicht länger an Ihrer Arbeit beteiligen werden. Es wird keine Zusammenarbeit und keine Beteiligung mehr geben. Diese Richtlinie wird auch angewandt, um ihr Kommunikationsteam vor der Seite der Branche zu schützen, die die Leser nie zu Gesicht bekommen. Diese Richtlinie dient nicht dazu, Kritik zu vermeiden oder zutreffende Berichterstattung zu zensieren. Die Presse hat jedes Recht, über den Herzog und die Herzogin zu berichten, und hat natürlich auch eine Meinung über sie, sei diese gut oder schlecht. Doch diese darf sich nicht auf Lügen begründen.

Gegen die Ökonomie der Clicks

Das Paar unterstützt die Berichterstattung von unterschiedlichen kleineren Medien, vorausgesetzt, sie entsprechen der Wahrheit:

Sie wollen außerdem deutlich machen, dass es sich hierbei nicht um eine pauschale Richtlinie handle. Der Herzog und die Herzogin von Sussex freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Journalisten und Presseorganisationen auf der ganzen Welt, regionaler und lokaler Presse, sowie jungen, aufstrebenden Journalisten, um Thematiken aufzuzeigen, die unbedingt besprochen werden müssen. Und sie werden ihr Bestes geben, um unterrepräsentierten Stimmen mehr Chancen zu ermöglichen und eine vielseitige Berichterstattung zu unterstützen, die jetzt mehr als je zu vor gebraucht wird.

Sie wollen nicht nur diese vier Boulevardzeitungen boykottieren, sondern auch andere Publikationen:

Sie wollen nicht länger eine Währung in einer Ökonomie der Klickköder und der Verzerrung sein. Wir wissen zu schätzen, dass dieser neue Ansatz akzeptiert und respektiert wird.

Der Brief ist eine Kampfansage gegen die Klatschblätter. Am Freitag kommt es dann zur Anhörung in der Klage, die Meghan gegen die Mail on Sunday angestrebt hat. Die Zeitung hatte einen privaten Brief der Herzogin an ihren Vater veröffentlicht.

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