Mehr als 50 Jahre lang hat Oskar Lafontaine die politische Landschaft in Deutschland geprägt. Im März hat er überraschend kurz vor der Landtagswahl im Saarland seinen Austritt aus der Linkspartei bekannt gegeben und wurde mit viel Applaus verabschiedet. Dabei lief es nicht immer so rosig zwischen dem Spitzenpolitiker und der Partei.
Oskar Lafontaine: Maßgeblich am Entstehen der Linkspartei beteiligt
„Ich wollte, dass es im politischen Spektrum eine linke Alternative zur Politik sozialer Unsicherheit und Ungleichheit gibt, deshalb habe ich die Partei ,Die Linke’ mitgegründet. Die heutige Linke hat diesen Anspruch aufgegeben“, gibt er in einer Erklärung bekannt und verlässt damit die politische Bühne. Diese hat fast sein ganzes Leben ausgemacht: Schon als Physik-Student ist der 1943 im heutigen Saarlouis geborene Lafontaine in die SPD eingetreten. Schnell macht er auf Landesebene Karriere, wird zwischen 1985 und 1998 sogar Ministerpräsident des Saarlands.
Gerhard Schröder ernennt ihn dann zum Finanzminister. Doch nach einem Jahr im Amt tritt er sowohl als Minister als auch SPD-Chef zurück und verlässt 2005 endgültig die Partei. Im Anschluss ist Lafontaine maßgeblich am Entstehen der Linkspartei beteiligt, deren Partei- und Fraktionschef er wird.
Mittlerweile ist er Mitglied in der Partei seiner Frau, dem Bündnis Sahra Wagenknecht.
Drei gescheiterte Ehen und eine Krebserkrankung
Auch privat wird es beim Politiker nie langweilig: Drei gescheiterte Ehen führen ihn 2011 zu seiner Partei-Kollegin Sahra Wagenknecht, mit der er seit 2014 verheiratet ist und im saarländischen Merzig lebt. 2009 musste er wegen einer Krebserkrankung politisch etwas kürzer treten, ist aber weiterhin Fraktionschef im Saarland – bis zu seinem Rücktritt vor wenigen Wochen. Ob er nun mit immerhin 79 Jahre in den Ruhestand geht oder sich auch weiterhin politisch engagiert, wird die Zeit zeigen.
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Verwendete Quellen:
news.de: Oskar Lafontaine: Politik-Aus! So lebt der Ex-Linken-Politiker heute
Frankfurter Rundschau: Oskar Lafontaine hinterlässt in der Linken einen Trümmerhaufen
