Diese Nachricht schockierte vor einigen Tagen ganz Deutschland: Nahe dem Gelände der Firma Trigema soll geschossen worden sein. Und Ex-Chef Wolfgang Grupp wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Bis gestern gab es nur Vermutungen, dass beide Ereignisse miteinander zu tun haben könnten.
Wolfgang Grupp meldet sich aus dem Krankenhaus
Nach mehreren Tagen mit vielen Gerüchten wandte sich der Mann aus Burladingen nun mit einem Brief an die Öffentlichkeit. Und dessen Inhalt könnte nicht trauriger sein, denn sein Krankenhausaufenthalt wurde nicht durch einen Unfall verursacht. Der Millionär hat nämlich versucht, sein "Leben zu beenden". Der 83-Jährige ist bekannt dafür, nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg zu halten, und ist auch in diesem Fall schonungslos ehrlich.
"Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird", so der Unternehmer weiter in seinem veröffentlichten Brief. Seine Tat bereut er mittlerweile, wie aus dem Schreiben weiter hervorgeht, und rät anderen, rechtzeitig Hilfe zu suchen.
Im letzten Jahr zog er sich offiziell aus dem Unternehmen zurück
Der Unternehmer, der seit 1988 mit Elisabeth Grupp, geborene Baronesse von Holleuffer, verheiratet ist, übergab die Firmenleitung im letzten Jahr offiziell an seine beiden Kinder, Wolfgang Jr. und Bonita. Auch seine 59-jährige Ehefrau wird noch eine Weile in das operative Geschäft eingebunden bleiben.
Den Posten als Geschäftsführer von Trigema aufzugeben, den er seit 1969 innehatte, war ein einschneidendes Ereignis, auch mit über 80 Jahren. Wie Tochter Bonita kürzlich verriet, saß das Firmenurgestein in den letzten Monaten jedes Wochenende weiter an der Kasse eines Testgeschäfts im Allgäu.
Zwei Tage vor dem Suizidversuch war er noch bei einer Veranstaltung
Wie die Bild-Zeitung berichtet, war Wolfgang Grupp am 5. Juli noch beim Tag der offenen Tür im Firmensitz von Trigema in Burladingen anwesend. Zudem gab er kurz vorher FOCUS Online noch ein Interview, in dem er davon sprach, dass nicht Geld das Wichtigste sei, sondern "das Gefühl haben zu dürfen, noch gebraucht zu werden oder noch einen Wert zu haben."
Dieses Gefühl scheint er kurze Zeit später jedoch verloren zu haben. Mitarbeiter:innen, Freund:innen und seine Familie zeigen dem 83-Jährigen nun, teilweise sogar öffentlich, was sie ihm zu verdanken haben. Eigenen Angaben zufolge geht es ihm den Umständen entsprechend. Auch wenn es etwas länger dauern wird, "bis ich wieder ganz gesund bin". Dann sitzt er hoffentlich auch wieder hinter der Kasse und kann mit eigenen Augen sehen, dass nicht nur ganz Burladingen ihn weiterhin braucht.
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Verwendete Quellen:
Bunte:Ehemaliger Trigema-Chef über seinen Suizidversuch: Wolfgang Grupp: "Ich würde es gerne ungeschehen machen"
Bild: Suizidversuch von Wolfgang Grupp: Zwei Tage zuvor schien er so glücklich
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