Wolfgang Grupp wollte Mitarbeiter rausekeln: "Der muss jeden Tag Spießruten durchs Büro laufen"

Wenn Unternehmer Wolfgang Grupp eins sicherlich nicht ist, dann zurückhaltend und immer diplomatisch. Das scheint nun auch einer seiner ehemaligen Mitarbeiter zu spüren bekommen haben.

Wolfgag Grupp, Prozess, Mitarbeiter
© Tristar Media@Getty Images
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Wolfgang Grupp hat zu vielen Themen eine Meinung; dazu gehört z. B. ein recht klassisches Familienbild, mit dem einige sicherlich nur wenig anfangen können. Auch bei seinen Mitarbeitenden nimmt er kein Blatt vor den Mund und scheut sich nicht vor Konflikten, wie er an einem Beispiel zeigt.

Ihnen geht‘s nicht gut! Der muss malochen!

Vor einer Weile ist der Geschäftsführer als Redner bei der Volksbank in Pirna geladen, wie der Merkur berichtet. Dabei kommt auch ein Vorfall zur Sprache, den der Unternehmer sicherlich gerne wieder vergessen würde.

Ein jetzt ehemaliger Angestellter scheint damals immer wieder für Ärger zu sorgen. Nach einigem Hin und Her (erst möchte er kündigen, dann soll die Firma ihn entlassen) mit dem vermeintlichen Querulanten, lässt sich dieser krankschreiben. Für Grupp, bei dem es für das nicht-Fehlen sogar Gutscheine gibt, wie eine Mitarbeiterin dem SWR berichtet, komplett unverständlich:

Jetzt müssen Sie sich vorstellen: Ein Mann – ein Versager – kriegt von unserem angeblichen Rechtsstaat Gehälter und ist krankgemeldet. Ich habe gesagt: Ich glaube, Ihnen geht‘s nicht gut! Der muss malochen! Der muss jeden Tag Spießruten durchs Büro laufen. Wenn Sie sagen, ich kann den frühestens auf April kündigen, gibt es da keine andere Option.

Arbeitszeugnis mit geschönten Floskeln? Gibt es nicht!

Die Situation ist so verfahren, dass es sogar vor Gericht geht. Grupp soll 65.000 Euro an den noch-Mitarbeiter zahlen. Noch schlimmer aber kommt es, als dieser anscheinend ein Arbeitszeugnis verlangt. Für Grupp der Gipfel der Frechheit:

Da habe ich gesagt: Sag mal, ich bin doch nicht besoffen! Ich kann doch nicht eine Lüge nach der anderen unterschreiben! Solange ich lebe, unterschreibe ich dieses Zeugnis nicht. Das ist gelogen von A bis Z. Sie dürfen in unserem Rechtsstaat in Zeugnissen ja nicht die Wahrheit sagen! Sie müssen ja lügen!

Das Zeugnis scheint er bis heute nicht unterschrieben zu haben. Das Geld habe er allerdings gezahlt. Nach einer OP scheint er damals nicht die Kraft gehabt zu haben, sich um die Summe zu streiten.

Verwendete Quellen:

Merkur: Trigema-Nachfolge steht fest: Wolfgang Grupp hat entschieden, wer die Firma übernimmt

Youtube: SWR - Hinter den Kulissen von Trigema: Die große Grupp-Doku

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