"Ehrlich erschrocken": Lena Meyer-Landrut kämpft gegen Gewalt an Frauen

5,7 Millionen Menschen folgen Lena Meyer-Landrut mittlerweile allein auf Instagram. Umso wichtiger ist es für die Sängerin, ihre Stimme für wichtige Themen einzusetzen. Die Sängerin unterstützt die Initiative "Liebe ohne Gewalt".

"Ehrlich erschrocken": Lena Meyer-Landrut kämpft gegen Gewalt an Frauen
© Yves Saint Laurent Beauty
"Ehrlich erschrocken": Lena Meyer-Landrut kämpft gegen Gewalt an Frauen

Allein in Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. 1999 wurde der 25. November durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erklärt. Auch Sängerin Lena Meyer-Landrut (32) ruft dazu auf, mehr gegen Gewalt gegen Frauen zu tun. Die 32-Jährige unterstützt das globale Programm von Yves Saint Laurent Beauty "Liebe ohne Gewalt".

Was genau verbirgt sich hinter dem Programm "Liebe ohne Gewalt"?

Lena Meyer-Landrut: "Liebe ohne Gewalt" ist eine ins Leben gerufene Initiative von YSL Beauty, die sich mit einem sehr bedeutenden gesellschaftlichem Problem beschäftigt. Denn jede dritte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt in der Partnerschaft. Der Thematik wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln begegnet und über die existente Vielfalt an Gewaltdimensionen gesprochen. YSL Beauty hat neun Warnzeichen aufgestellt, die zeigen, dass Gewalt in Partnerschaften über rein physische Taten hinausgeht.

Haben Sie im privaten Umfeld mit dem Thema Gewalt gegen Frauen schon mal zu tun?

Meyer-Landrut: Auf Anhieb hätte ich vor einigen Jahren sicher "nein" gesagt, aber wer sich die neun Warnzeichen der Kampagne anschaut, ist schnell erstaunt und erkennt durchaus Muster in Beziehungen des weiten Umfelds, die ein Indiz sein können. Seither schaue ich anders hin, bin aufmerksamer und auch kritischer.

Warum ist das vielerorts ein Tabu-Thema?

Meyer-Landrut: Gewalt in der Partnerschaft ist ein wahnsinnig intimes und beschämendes Thema. Die Gesellschaft ist dafür häufig nicht bereit, da die richtigen Antworten und Hilfestellen für Betroffene oder auch ihr Umfeld fehlen. Deswegen ist es so wichtig, dass nicht nur über die Tatsache, sondern auch die unterschiedlichen Warnzeichen gesprochen wird. Dass gezeigt wird, dass das Thema ganz woanders anfängt als viele von uns denken.

Sehen Sie es für sich als Verpflichtung an, sich als Prominente für einen guten Zweck zu engagieren?

Meyer-Landrut: Als meinem Team und mir erstmals die Initiative "Liebe ohne Gewalt" vorgestellt wurde, war ich ehrlich erschrocken über die Tragweite und Perspektive auf das Thema. Da ich selbst nicht betroffen bin, habe ich Gewalt in Partnerschaften weitaus einseitiger eingeordnet. Genau das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Personen des öffentlichen Lebens unsere Stimme nutzen. Überall dort jedenfalls, wo wir uns mit einem Thema auseinandersetzen können und somit eine Position beziehen können und sollten.

Mit der bevorstehenden Weihnachtszeit rückt auch der Charity-Gedanke wieder stärker in den Fokus. Sind Sie an Weihnachten besonders spendenfreudig?

Meyer-Landrut: Ich liebe es, zu beschenken und mache mir auch viele Gedanken darum, was der jeweiligen Person gefällt. Ich freue mich, wenn sich jemand wirklich ehrlich freut. Besonders in den letzten Jahren hab ich mich aber auch mehr mit dem Sinn unseres Konsums beschäftigt. Heute denke ich oft, Zeit miteinander oder für sich ist weitaus mehr wert als das größte Geschenk unterm Baum. Spenden und Geben hat für mich also immer mit einem Gefühl zu tun, was bei der anderen Person ausgelöst wird. Wenn es jemanden glücklich macht, spende und gebe ich wirklich gerne.

Mit der Weihnachtszeit beginnt auch der Endspurt für 2023, wie sieht Ihre persönliche Bilanz für das Jahr aus?

Meyer-Landrut: Vor allem frage ich mich, wo das Jahr geblieben ist. Keines ging je so schnell vorbei. Ich weiß, das sagen wir alle jedes Jahr. Aber für mich war es ein sehr intensives 2023, mit vielen Jobs und tollen neuen Zusammenarbeiten. Ich stand wieder auf der Bühne, bin gereist wie nach Marrakesch auf den Spuren von Yves Saint Laurent. Ich habe neue Musik aufgenommen und veröffentlicht, meine Tour angekündigt, ein Album geschrieben, mein Team hat sich verändert und vieles hat sich neu gefunden. Persönlich und beruflich schaue ich lächelnd auf das zurück und die neue Energie, die da war. Dennoch ist dieses Jahr vieles in der Welt passiert, das weh tut. Das kommt bei all dem großen Glück, das ich erlebe, auch immer wieder durch.

Was wünschen Sie sich für 2024?

Meyer-Landrut: Wenn's gut läuft, läuft es persönlich und beruflich also genauso weiter, wie 2023 endet. Vielleicht mit einer kleinen Weihnachtspause zum Durchatmen für alle. Ich wünsche mir einen tollen Start mit neuer Musik, meinem Album, meiner Tour und meinen Fans. Ich wünsche mir aber auch, dass wir alle auf der Welt etwas weicher werden, bedachter und friedlicher und uns dabei das Lächeln nicht nehmen lassen.

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