Olaf Scholz bestellt ungern online: "Ich muss mich als herausgehobene politische Persönlichkeit identifizieren"

Olaf Scholz ist der erste Kanzler, der die Digitalmesse re:publica auch in seiner Amtsfunktion besucht. Nach seiner Rede stellt er sich den Fragen der Journalistin Linda Zervakis, die ihm entlockt, weshalb er so gar nicht gerne im Internet bestellt.

Olaf Scholz war auf der Digitalmesse in Berlin zu Gast
© picture alliance@Getty Images
Olaf Scholz war auf der Digitalmesse in Berlin zu Gast

Auch schon vor Covid-19 bestellten viele Menschen alles Mögliche im Internet: Kleidung, Wocheneinkäufe, Bücher, Spiele usw. Olaf Scholz scheint von der Option, sich einfach alles nach Hause liefern zu lassen, aber alles andere als begeistert zu zeigen.

Internet: Vom Cyberkrieg zur privaten Nutzung des Bundeskanzlers

Eigentlich geht es bei der re:publica vor allem um Fragen, die die digitale Welt betreffen: Weshalb hinkt Deutschland in dem Bereich immer noch hinterher? Welche Folgen könnten russische Cyberangriffe auf den Staat haben?

Auf all diese Fragen geht Olaf Scholz in seiner Rede, aber auch im Gespräch mit der Journalistin mal mehr, mal weniger befriedigend ein. Zum Abschluss verrät der jetzige Bundeskanzler aber auch noch, weshalb er das Internet privat für bestimmte Zwecke lieber nicht nutzt.

Linda Zervakis:

Bestellt ein Olaf Scholz nach einem langen Arbeitstag auch mal bei Flink oder Gorillas ein Bier, natürlich ein alkoholfreies Bier?

Mit einem verschmitzten Grinsen antwortet Olaf Scholz darauf:

Ich hab was zu Hause. Ansonsten will ich gerne zugeben, dass ich nicht zu den Leuten zähle, die im Internet viel bestellen. Und außerdem noch: Ich habe noch das Problem, dass ich, immer wenn ich irgendwo mich mal eintrage als jemand, der etwas bestellen möchte, ich mich identifizieren muss als herausgehobene Persönlichkeit des politischen Lebens und irgendwie beeinträchtigt mich das.

Online bestellen: Schlecht für die Umwelt?

Die Antwort mag überraschend sein, die meisten Menschen argumentieren damit, dass Onlineshopping katastrophale Folgen für unsere Umwelt hat.

Das Umweltbundesamt zeigt allerdings, dass das gar nicht unbedingt der Fall sein muss. In einem Auszug aus Die Ökolosierung des Onlinehandels heißt es dazu:

Auch lassen sich durchaus Fälle feststellen, in denen der Kauf im stationären Handel ökologisch vorteilhaft ist. Besondere Bedeutung für den Vergleich beider Systeme haben beim Onlinehandel die letzte Meile, beim stationären Handel die Emissionen von Markt/Geschäft (Strom und Heizung) sowie die Einkaufsfahrt der Kundinnen und Kunden.

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