Ein unscheinbarer Armreif sorgt für Aufsehen: In der Trödelshow „Bares für Rares“ taucht ein goldener Reif mit markanten Mondsteinen auf. Eigentlich ein klassisches Erbstück, das schnell in der Schublade landen könnte. Für Händlerin Susanne Steiger ist jedoch sofort klar: Dieses Stück hat mehr in sich, wenn man es neu denkt.
Vor dem Gang in den Händlerraum untersucht Expertin Heide Rezepa-Zabel das Schmuckstück ganz genau. Sie ordnet den Armreif fachlich ein und nennt einen Wert zwischen 1.200 und 1.400 Euro. Damit ist sicher: Hier liegt kein einfacher Modeschmuck auf dem Tisch, sondern ein solides Stück mit Substanz – sowohl materiell als auch gestalterisch.
In der Sondersendung „Händlerstücke“ begleitet das ZDF anschließend den weiteren Weg des Armreifs. Dort wird gezeigt, was nach dem Verkauf im Studio passiert und wie Steiger Schritt für Schritt aus der geerbten Rarität ein neues Collier machen lässt. Für viele Zuschauer ist das spannender als der eigentliche Verkauf: Man sieht, welche Ideen die Händler wirklich mit den Objekten verbinden.
Warum Susanne Steiger beim Bieten alles gibt
Im Händlerraum wird schnell deutlich, dass Steiger den Armreif unbedingt erwerben möchte. Sie erklärt, dass Kolleginnen und Kollegen im Händlerraum „heiß“ werden, sobald sie merken, dass jemand ein Objekt besonders im Blick hat. Genau das passiert auch hier: Die Gebote klettern zügig nach oben, niemand will zu früh aussteigen.
Am Ende landet der Hammer deutlich über der Schätzung. Statt der angesetzten 1.200 bis 1.400 Euro zahlt Steiger 1.600 Euro für den Armreif mit den Mondsteinen. Sie geht dieses Risiko bewusst ein, denn sie verfolgt von Anfang an einen Umbauplan: Die Steine sollen aus dem eher schlichten Reif befreit und in eine auffällige Kette eingesetzt werden, die sich leichter verkaufen lässt.
Für die handwerkliche Umsetzung fährt sie zu Goldschmiedemeister Comouth nach Aachen. Dort beginnt der radikalste Schritt: Der alte Armreif wird tatsächlich durchgesägt, um die Mondsteine vorsichtig zu entnehmen. Das Gold wird getrennt, sortiert und später teilweise weiterverwendet. Für Liebhaber historischer Formen mag das weh tun, für Steiger ist es ein notwendiger Schnitt, um dem Material ein neues Leben zu geben.
Aus altem Reif wird ein neues Mondstein-Collier
Nachdem der Armreif zerlegt ist, widmet sich der Goldschmied den Details. Die Mondsteine erhalten neue Fassungen, die besser zu einer modernen Kette passen. Anschließend werden sie an einer goldenen Kette angebracht, sodass aus dem früher eher dezenten Reif ein deutlich präsenteres Collier entsteht. Der Charakter des Schmucks verändert sich komplett: vom zurückhaltenden Armreif hin zu einem Hingucker am Hals.
Als Steiger das fertige Schmuckstück in der Werkstatt in die Hand bekommt, ist ihre Reaktion eindeutig. Sie zeigt sich „total begeistert“, beschreibt sich selbst als „mega-happy“ und findet, das Collier sei „wirklich toll geworden“. Optisch entspricht die Kette genau dem Bild, das sie vorher im Kopf hatte: die leuchtenden Mondsteine im Mittelpunkt, gefasst in einem frischen Design.
Parallel dazu rechnet die Händlerin natürlich auch die Zahlen durch. Zu den 1.600 Euro Kaufpreis kommen 300 Euro Kosten für den Umbau in der Goldschmiede. Insgesamt liegen also 1.900 Euro in dem Projekt. Ein Teil des Goldes aus dem Armreif bleibt übrig und soll später in einem anderen Schmuckstück genutzt werden – das Material wird also maximal ausgeschöpft.
Das neue Collier möchte sie in ihrem Laden für rund 1.200 Euro anbieten. Rein buchhalterisch klingt das zuerst nicht nach einem großen Geschäft, doch Steiger setzt auf Wirkung im Schaufenster und auf Kundinnen, die sich in die besondere Optik der Mondsteine verlieben. Wenn sie selbst so zufrieden mit einem Stück ist, sieht sie darin meist auch ein gutes Verkaufspotenzial.
Was alte Schmuckstücke heute noch können
Die Geschichte dieses Armreifs zeigt exemplarisch, wie flexibel mit geerbtem Schmuck umgegangen werden kann. Formen und Stile geraten zwar aus der Mode, doch Edelmetall und Steine behalten ihren Wert. Durch eine neue Fassung können solche Stücke an den heutigen Geschmack angepasst werden, ohne dass ihre Qualität verloren geht.
In „Händlerstücke“ wird dieser Prozess Schritt für Schritt nachvollziehbar: von der Expertise über das Bietergefecht bis hin zur Werkbank in Aachen. So wird deutlich, wie viel Abwägung, Mut und Handwerkskunst nötig sind, um aus einem in die Jahre gekommenen Erbstück ein modernes Einzelstück zu formen. Und für Fans von „Bares für Rares“ ist genau dieser Blick auf den weiteren Weg der Objekte ein zusätzlicher Reiz der Sendung.
Am Ende steht ein Collier, das zwar nicht mehr wie der ursprüngliche Armreif aussieht, aber dessen Geschichte weiterträgt – nur eben in einer neuen Form. Wer zuhause alten Schmuck liegen hat, bekommt hier eine Idee, welches Potenzial noch in solchen Stücken stecken kann.
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