Ein Moment, der nachhallt. Bei der Benefizgala TRIBUTE TO BAMBI am 11. November im Hotel The Charles in München erzählt Peter Maffay im Gespräch mit BUNTE.de von einer Frage seiner Tochter Anouk, die ihn tief bewegt hat. Der Musiker engagiert sich seit Jahren für Kinder, und nun hat die TRIBUTE TO BAMBI Stiftung ihr erstes eigenes Projekt gestartet: die Maison d’enfants BAMBI auf dem Dietlhofener Gut der Peter Maffay Stiftung. Dort, inmitten der Natur, konnten im Herbst die ersten Kinder aus Heimen Urlaub machen – eine Auszeit, die entlastet, die Luft zum Atmen schafft und den Alltag kurz zur Seite schiebt. Maffay beschreibt, wie er anhand seiner sechsjährigen Tochter eine behütete Kindheit erlebt und gleichzeitig weiß, dass viele Gleichaltrige mit ganz anderen Lebensrealitäten klarkommen müssen. Genau da setzt das neue Angebot an.
Ferien, die Schweres leichter machen
Die Maison d’enfants BAMBI liegt auf dem weitläufigen Gelände des Dietlhofener Guts der Peter Maffay Stiftung in Oberbayern. Ziel ist es, Kindern, die in Einrichtungen leben, Urlaub zu ermöglichen – fern von Hürden, nah an Wald, Wasser und Tieren. Im Herbst reisten die ersten Gruppen an und sammelten Erfahrungen, die stärken und trösten. Das Haus ist das erste eigene Projekt der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung und bewusst als Rückzugsort gedacht, an dem Kinder zur Ruhe kommen, Beziehungen aufbauen und einfach Kind sein dürfen. Wer täglich Verantwortung tragen muss, braucht genau solche Räume, um wieder Kraft zu schöpfen. Kann ein Tapetenwechsel den Blick auf die eigene Zukunft öffnen? Hier entsteht zumindest der Mut, neue Schritte zu wagen.
Warum das nötig ist
Laut BUNTE.de wachsen in Deutschland über 200.000 Kinder nicht bei ihren Eltern auf. Etwa 86.000 leben in Pflegefamilien, rund 121.000 in Heimen – viele davon sind noch keine zehn Jahre alt. Diese Zahlen stehen für Biografien, in denen Sicherheit, Planbarkeit und Nähe oft fehlen. Maffay weist seit Langem auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen hin, die Familien belasten und Kindheiten prägen. Bei TRIBUTE TO BAMBI betont er, wie groß der Kontrast zwischen einer geschützten Kindheit und dem Gegenteil ist – ein Kontrast, den er täglich erlebt, wenn er seine Tochter Anouk sieht. Als sie ungefähr vier Jahre alt war, wollte sie wissen, ob Krieg auch ihr Zuhause erreichen könnte. Er fand damals, dass solche Erklärungen noch zu kompliziert seien; heute sprechen sie darüber altersgerecht, denn für Kinder bedeutet jedes zusätzliche Jahr spürbaren Entwicklungssprung. Ein weiteres Anliegen des Musikers: Eines Tages seiner Tochter zu erklären, welche Verantwortung gewählte Vertreterinnen und Vertreter tragen – nämlich Politik zu machen, die die Zukunft der Kinder schützt, und zwar vor allem Frieden. Wie sehr ihn die Kinderfrage berührt hat, fasst er mit einem Satz zusammen, der in Erinnerung bleibt:
„Nächte nicht mehr schlafen lassen“
Es ist dieser Mix aus persönlicher Betroffenheit und öffentlichem Engagement, der die Relevanz solcher Projekte sichtbar macht.
Familie, Haltung und ein langer Atem
Anouk ist die Tochter aus Maffays fünfter Ehe. Ihre Mutter Hendrikje, Lehrerin und 38 Jahre jünger als der Musiker, ist seit 2022 mit ihm verheiratet; das Paar ist seit zehn Jahren zusammen. Dieses private Umfeld prägt die Perspektive, mit der Maffay auf Kindheit blickt: Geborgenheit, Verlässlichkeit und Zeit miteinander sind keine Selbstläufer, sondern Entscheidungen im Alltag. Genau deshalb unterstreicht er bei Terminen wie TRIBUTE TO BAMBI, dass Solidarität keine Frage der Schlagzeile ist, sondern der Strukturen, die Kindern Chancen eröffnen. Das neue Ferienhaus auf dem Dietlhofener Gut zeigt, wie so ein Baustein konkret aussieht: eine Mischung aus Ruhe, Natur und professioneller Begleitung, die jungen Menschen in Obhut signalisiert, dass sie gesehen werden. Maffay und die beteiligten Stiftungen wollen Aufmerksamkeit dorthin lenken, wo sie oft fehlt – und Kindern die Stimme geben, die sie verdienen. Vielleicht beginnt gesellschaftlicher Wandel genau hier, im Zusammenspiel von persönlicher Verantwortung und gemeinsamen Projekten.
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Verwendete Quelle:
Peter Maffay: Frage seiner Tochter hat ihn "Nächte nicht mehr schlafen lassen" - BUNTE








