Lauterbach zum Tod von Tina Turner: Fragwürdiger Tweet spaltet die Gemüter

Am vergangenen Mittwoch ist Rock'n Roll-Legende Tina Turner verstorben. Während zahlreiche Stars, Politiker:innen und andere Prominente auf der ganzen Welt Trauer und Beileid zum Ausdruck bringen, äußert sich Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach in einem Tweet jedoch in erster Linie über die Krankheit, die sie ein Leben lang begleitet hat - und nutzt dies, um ein Zeichen gegen Homöopathie zu setzen.

Lauterbach zum Tod von Tina Turner: Fragwürdiger Tweet spaltet die Gemüter
© picture alliance@Getty Images
Lauterbach zum Tod von Tina Turner: Fragwürdiger Tweet spaltet die Gemüter

Der Tod der Queen of Rock'n Roll Tina Turner hat am Mittwoch Menschen auf der ganzen Welt erschüttert. Zahlreiche Stars, Politiker:innen und andere Prominente haben seither in den sozialen Medien ihr Beileid und ihre Trauer kundgetan.

Wie der Tagesspiegel, die Berliner Zeitung sowie die Frankfurter Rundschau berichten, hat sich zu dem Tod der Rock-Legende auch Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter zu Wort gemeldet. Sein Tweet scheint jedoch vornehmlich einen anderen Themenschwerpunkt zu haben: Lauterbach nutzt Turners langjährige Bluthochdruck-Erkrankung, um ein Zeichen gegen Homöopathie zu setzen.

Tina Turner über Bluthochdruck-Behandlung

In seinem Tweet verlinkt Lauterbach die Webseite von "show your kidneys love", auf der ein Bericht von Tina Turner zu lesen ist, in welchem sie angeblich ihren Fehler einräumt, ihre langjährige Bluthochdruck-Erkrankung mithilfe von Homöopathie behandelt zu haben. Der Bericht zitiert die Sängerin selbst, wie sie erklärt, sie habe ihre Erkrankung lange nicht ernst genommen und gegen die Medikamente, die ihr verschrieben worden sind, schlussendlich eine Abneigung entwickelt.

Mit homöopathischen Behandlungen habe sie sich viel besser gefühlt - allerdings habe sich in der Folge ihre Nierenfunktion deutlich verschlechtert, was eine typische Folge für Bluthochdruck ist. Ihr Zustand ist derart kritisch geworden, dass sie im Jahr 2017 von ihrem Mann Erwin schließlich eine neue Niere bekommen hat.

Gespaltene Reaktionen auf Lauterbach-Tweet

Lauterbach bezieht sich in seinem Tweet vor allem auf den Punkt, dass Turner ihr Vertrauen in die alternative Medizin schlussendlich bereut und selbst davor gewarnt habe. Während sich die Gegner der Homöopathie auf Lauterbachs Seite schlagen, bewerten jedoch zahlreiche Fans der verstorbenen Sängerin den Tweet des Gesundheitsministers als geschmacklos und gar "widerlich".

Zweifel sollen zudem daran bestehen, ob es sich bei der hinter der Homepage stehenden Organisation nicht vielleicht um eine Lobbyorganisation handelt, die einen Weltstar wie Tina Turner lediglich nutzt, um ihre Interessen zu vertreten. Zudem soll Turner offiziellen Angaben zufolge letztendlich eines natürlichen Todes gestorben sein. Ob man Homöopathie nun selbst unterstützt oder nicht - ein derartiger Tweet kurz nach einem solchen Ereignis ist durchaus als fragwürdig einzustufen.

Verwendete Quellen:

Berliner Zeitung: "Wie Lauterbach den Tod von Tina Turner nutzt, um Homöopathie zu kritisieren"

Tagesspiegel: "Stimmen zum Tod von Tina Turner: Karl Lauterbach irritiert mit Homöopathie-Tweet"

Frankfurter Rundschau: "Lauterbach spricht über Tod und Krankheit von Tina Turner: 'Sie hat den Fehler bereut'

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