Der Beginn des Jahres 2024 war für das britische Königshaus eine ziemliche Herausforderung. In den letzten Monaten haben wir erlebt, wie hochrangige Mitglieder gezwungen waren, für einige Zeit zurückzutreten - wie etwa Prinzessin Kate infolge ihrer Bauch-Operation - während andere Mitglieder für sie einsprangen.
Als König Charles im September 2022 den Thron bestieg, schien es, als ob eine neue Ära beginnen würde. Es bestand die Absicht, eine "verschlankte Monarchie" zu schaffen, die bewusster ist. Sogar Prinz William deutete während der Verleihung des "Earthshot"-Preises in Singapur an, dass er "einen Schritt weiter gehen" und sich stärker engagieren wolle.
Nach Ansicht von Lewis Goodall haben die Ereignisse der letzten Monate jedoch einen großen Makel der Monarchie aufgezeigt: Sie schadet ihren Mitgliedern.
Ein "Gefängnis aus Gold"
In einem am 1. April 2024 veröffentlichten Meinungsartikel stellt der politische Journalist Lewis Goodall die Frage, wie sich die Zugehörigkeit zur königlichen Familie auf deren Mitglieder auswirkt. Die Worte, die er wählt, sind stark und zielen wahrscheinlich darauf ab, bei den Leser:innen eine Reaktion auszulösen.
Zu Beginn seines Beitrags lobt Goodall das, was wir die Superkraft der Monarchie nennen wollen: Ihre Fähigkeit, "persönliche Sympathie und Solidarität hervorzurufen". In der Tat haben wir in den letzten Wochen erlebt, dass die Menschen den Royals große Empathie entgegenbringen, da ihre Gebrechen sie menschlicher erscheinen lassen - so etwa bei König Charles, der zuletzt seine Krebs-Erkrankung öffentlich gemacht hat.
Dennoch wechselt Goodall recht schnell zu einem kritischeren Blickwinkel. Zum Beispiel schreibt er:
Vor dem Feminismus und der Bürgerrechtsbewegung hat die Monarchie immer gewusst, dass das Persönliche das Politische ist. Und genau das ist das Problem.
Der Journalist fährt fort, indem er sagt, dass die "Institution für uns" (das britische Volk), aber nicht unbedingt "für sie" arbeitet. Er erklärt:
Die Windsors leben in Luxus, in Palästen, mit Höflingen, Planern und Dienern. Aber es ist ein Gefängnis aus Gold.
Die "Verschmelzung von Familie und Staat"
Er argumentiert, dass die Windsors für die Privilegien und den Status ihr Familienleben eintauschen und mit "der Verschmelzung von Familie und Staat" konfrontiert werden. Er nennt es eine "grausame Verschmelzung". Der Journalist fährt fort und nutzt seine Beobachtungen, um die aktuelle Situation zu beleuchten. Er schreibt, dass der Prinzessin von Wales nicht die Privatsphäre gewährt wurde, um die sie gebeten hatte, denn "es gibt keine Privatsphäre im Käfig". Dann erklärte er mit Nachdruck:
sie gehört dem Staat, uns.
Später fügt er hinzu:
Wir züchten eine Familie, die unseren Staat repräsentieren soll. Sie haben dabei keine Wahl. Sie können sich nicht dagegen entscheiden, selbst wenn sie es versuchen, wie es Harry getan hat, sie können es nicht wirklich. Denn wenn sie es tun, sind sie bereits öffentliches Eigentum.
Goodall fährt fort und erklärt, dass die Versöhnung zwischen der Privatperson und dem über allem stehenden Pflichtgefühl etwas ist, das die königliche Familie und ihre Mitglieder zerreißt. Er betont, dass die Monarchie nicht so funktioniert, wie sie sollte, wenn die Mitglieder nicht bereit sind, sich der Pflicht zu beugen.
Wer ist Lewis Goodall?
Lewis Goodall ist ein britischer Journalist, der in Birmingham aufgewachsen ist. Er begann 2016 bei Sky News als politischer Korrespondent. Anschließend arbeitete er bei BBC als politischer Redakteur bei Newsnight, dem politischen Flaggschiff des Senders.
Im Juni 2022 verließ Goodall BBC, um gemeinsam mit Emily Maitlis und Jon Sopel einen täglichen Podcast namens "The News Agents" zu moderieren. Der Podcast ging im August 2022 an den Start und wurde 2023 als "Bester täglicher Podcast" ausgezeichnet.
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Verwendete Quellen:
New Statesman: Monarchy is a state-sponsored tragedy
Express: "Royal Family is 'a prison of gold' says expert who claims Firm is cycle of 'cruel misery'"
Hello!: "Prince William wants to 'go a step further' than royal family to support his causes"
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK
