Sasha und Julia Röntgen: "Vorlesen ist ein sehr schönes Ritual"

"Toto und der Mann im Mond" heißt das erste Kinderbuch von Sasha und seiner Frau Julia Röntgen. Die Idee dazu entstand eines Abends durch ihren Sohn Otto.

Sasha und Julia Röntgen: "Vorlesen ist ein sehr schönes Ritual"
© Giovanni Mafrici
Sasha und Julia Röntgen: "Vorlesen ist ein sehr schönes Ritual"

Sänger Sasha (51) begibt sich auf neue Gefilde: Gemeinsam mit seiner Frau Julia Röntgen (43) hat er ein Kinderbuch entwickelt. "Toto und der Mann im Mond" ist ab morgen (28. Juli) erhältlich. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht das Paar darüber, wie die Zusammenarbeit lief, warum ihr Sohn Otto (4) das Buch noch nicht gelesen hat und welche Pläne sie nun noch schmieden.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Kinderbuch zu schreiben?

Sasha: Durch meine Arbeit für die wundervolle Show "The Voice Kids" habe ich mich ja schon viel mit Kindern beschäftigt. Außerdem habe ich Musik für "Die Schule der magischen Tiere" beigesteuert und mit Rolf Zuckowski bei der "Vogelhochzeit" zusammengearbeitet. Es ist einfach toll, etwas für oder mit Kindern zu machen. Wir hatten schon länger vor, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Aber irgendwie fehlte uns immer die richtige Idee. Und dann gab es einen Abend den Klick-Moment für das Buch - aber das kann gleich meine Frau erzählen.

Julia Röntgen: Unser Sohn Otto stellt beim Zubettgehen immer noch viele Fragen. Er will dann zum Beispiel von mir wissen, wie ein Triebwerk funktioniert und solche Dinge. Da habe ich gesagt, ich glaube, wir brauchen Hilfe. Mir ist dann der Mann im Mond eingefallen, denn er ist ja schon immer da und weise und weiß und sieht alles. Am dritten Abend, an dem der Mann im Mond Otto vorerst alle Fragen beantwortet hatte, habe ich gedacht: Das ist richtig gut! Nachdem Otto eingeschlafen war, bin ich zu Sasha runtergegangen und habe gesagt: Oh Gott, ich hab's!

Wie ging es dann weiter?

Julia Röntgen: Wir haben einen Kreativtisch, an dem wir oft zu zweit den Tag Revue passieren lassen und neue Ideen schmieden. Dort haben wir dann gesessen und die Welt für das Buch gesponnen - bis drei Uhr morgens! Dann habe ich einfach mal alles in ein Word-Dokument runtergeschrieben. Über einen Kontakt zum Carlsen Verlag haben wir dort angefragt, ob Interesse besteht. So kam dann eins zum anderen, und nun liegt unser Buch hier.

Eine Zusammenarbeit als Paar kann durchaus kompliziert sein. Gab es bei Ihnen Probleme?

Sasha: Wir arbeiten sehr gut zusammen und sind ein eingespieltes Team. Klar kommt es mal zu Meinungsverschiedenheiten, aber wir vertragen uns auch immer schnell wieder. Wir regen uns eher zusammen über Andere auf, wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Julia ist ja auch meine Managerin, und sie weiß ganz genau, wie ich ticke. Es ist bestimmt nicht so einfach, mich zu managen, aber sie macht das super. Und dieses Projekt war wirklich stressfrei, weil es einfach total Spaß gemacht hat.

Julia Röntgen: Wir hatten auch eine gute Arbeitsteilung. Wir haben die Charaktere und Themen zusammen entwickelt, aber dann ist jeder sozusagen getrennte Wege gegangen. Ich habe die Geschichten geschrieben, er hat die Musik dazu entwickelt. Natürlich standen wir aber immer im direkten Austausch.

Toto ist ein Anagramm des Namens Ihres Sohnes. Was haben die beiden gemeinsam?

Julia Röntgen: Sie sind sich charakterlich sehr ähnlich. Otto ist auch vorsichtiger, aber trotzdem mutig. Übrigens hat er uns beim Buch geholfen: Denn Otto wird von seiner Cousine und besten Freundin Mili immer Toto genannt - und er nennt sie Mimi. So hatten wir gleich die Namen für unsere beiden Hauptfiguren. Beim Schreiben habe ich die beiden immer sprechen hören. Das Lektorat fand es manchmal zu salopp. Aber so reden die zwei halt.

Wie findet denn Otto das Buch?

Sasha: Er wollte es vor dem Erscheinen nicht sehen, sondern auf das fertige Buch warten. Diese Charaktereigenschaft hat er wohl von mir. Ich wollte früher auch nie wissen, was ich zu Weihnachten bekomme. Es ist schön, dass er auch so eine Geduld hat.

Julia Röntgen: Wir freuen uns schon, ihm endlich daraus vorlesen zu können!

Bringen vor allem Sie, Frau Röntgen, Otto ins Bett?

Julia Röntgen: Früher habe ich das meist gemacht, jetzt ist es irgendwie eine Sasha-Otto-Zeit geworden. Die haben da immer das gleiche Ritual: Schlafanzug anziehen, Zähne putzen und lesen.

Sasha: Vorlesen ist ein sehr schönes Ritual und so beruhigend, ich mag das sehr gerne. Ein Buch ist einfach etwas Tolles. Die Haptik, die schönen Bilder - und man kann jederzeit zurückblättern, wenn man möchte.

Julia Röntgen: Und es regt ja auch die Kreativität an. Im Urlaub habe ich jetzt auch endlich mal wieder zwei Bücher geschafft. Da kann man sich schon in seine eigene kreative Welt träumen.

Könnten Sie sich vorstellen, aus Ihrem Buch eine TV-Serie zu machen?

Sasha: Das wäre schon toll. Die Bilder in unserem Buch regen auch total dazu an, sie bewegt zu sehen. Ich bin ja mit so Serien wie "Biene Maja" aufgewachsen, da habe ich immer gleich Bewegtbilder im Kopf.

Julia Röntgen: Die Geschichten hätten auch die perfekte Länge, so 10 bis 15 Minuten. Das wäre schon extrem cool. Es ist richtig toll, wie sich alles entwickelt. Wir haben schon das Hörbuch eingesprochen, ein Hörspiel ist in Vorbereitung und der nächste Band ist auch schon in Arbeit.

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