ESC ohne Deutschland? In diesem Fall wäre Friedrich Merz gegen eine Teilnahme

Bundeskanzler Friedrich Merz (69) war am Sonntag bei Caren Miosga zu Gast. Verschiedene politische Themen wurden dabei angesprochen, doch es ging auch um den Eurovision Song Contest (ESC).

friedrich merz esc israel ausschluss teilnahme caren miosga
© Kay Nietfeld/picture alliance@Getty Images
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Der ESC-Vorentscheid findet wieder ohne Chefjuror Stefan Raab statt. ARD und SWR beenden die Zusammenarbeit mit ihm und ändern das Format. Doch nimmt Deutschland im nächsten Jahr überhaupt an der Veranstaltung teil?

Für Friedrich Merz wäre der Ausschluss von Israel ein Skandal

Aufgrund der schlechten Ergebnisse der letzten Jahre schlug der ehemalige Teilnehmer Guildo Horn vor zwei Jahren schon eine ESC-Pause für Deutschland vor. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz kann sich vorstellen, dass die BRD, die einer der größten Geldgeber der Veranstaltung ist, nicht mehr teilnimmt.

Aber aus einem ganz anderen Grund. Bei Caren Miosga erklärte der 69-Jährige, dass es "ein Skandal" sei, dass überhaupt darüber diskutiert werde, Israel vom ESC auszuschließen. Mehrere traditionelle Teilnehmerländer, darunter Spanien und die Niederlande, fordern dies und drohen der Europäischen Rundfunkunion (EBU) mit einem Boykott der Veranstaltung.

Die Publikumsstimmen gehörten in diesem Jahr Israel

Nach Beginn des Ukrainekrieges vor über drei Jahren wurde Russland, das mit Dima Bilan im Jahr 2008 den Contest zum ersten Mal gewann, ausgeschlossen. Die größten russischen Sender verließen daraufhin die Rundfunkunion, sodass eine Rückkehr aktuell nicht mehr möglich wäre. Bei Israel sieht das Ganze jedoch anders aus, denn das Land steht für einige ESC-Erfolge und landete häufig unter den Top 3 der jährlichen Platzierungen.

Auch in diesem Jahr war dies der Fall. Der israelische Beitrag New Day Will Rise der Sängerin Yuval Raphael erhielt vom TV-Publikum so viele Stimmen wie kein anderes Land und beendete den Abend auf dem 2. Platz. Der Österreicher Johannes Pietsch (24), der unter dem Künstlernamen JJ auftritt, gewann mit dem Song Wasted Love den Contest und setzte sich aufgrund der Verteilung von Jury- und Publikumspunkten am Ende durch.

Bald kommt es zur entscheidenden Abstimmung

Auch wenn die Organisator:innen des ESC regelmäßig darauf verweisen, dass der Musikwettbewerb unpolitisch sei, ist eine Abstimmung geplant. Im November sollen die Mitgliedsstaaten der Rundfunkunion darüber entscheiden, ob Israel im nächsten Jahr in Österreich antreten darf. Erst danach wird sich zeigen, wie es in Deutschland weitergeht.

Einige Neuerungen für den Auswahlmodus der nächsten Interpret:innen wurden schon bekannt gegeben. Der nationale Vorentscheid, der im kommenden Februar stattfinden soll, wechselt den Sender, denn die Organisation geht vom NDR auf den SWR über. Und auch Stefan Raab wird, wie eingangs erwähnt, nicht mehr Teil des Prozesses sein.

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Verwendete Quellen:

Zeit: Merz für ESC-Verzicht Deutschlands bei Ausschluss Israels

Tagesschau: Musikwettbewerb in Wien 2026: Abstimmung über Teilnahme Israels am ESC geplant

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