"Völlige Entgleisung": Bill und Tom Kaulitz kritisieren Friedrich Merz' CSD-Aussagen

Bill und Tom Kaulitz machen sich für die queere Community stark – und kritisieren Bundeskanzler Friedrich Merz scharf für dessen Aussagen zum Christopher Street Day (CSD).

Bill und Tom Kaulitz bewerten Friedrich Merz' Aussagen rund um den Berliner CSD als "völlige Entgleisung".
© Tristar Media@Getty Images
Bill und Tom Kaulitz bewerten Friedrich Merz' Aussagen rund um den Berliner CSD als "völlige Entgleisung".

Die Diskussionen rund um die Regenbogenflagge erreichen in Deutschland einen neuen Höhepunkt – oder doch eher Tiefpunkt? Die Art und Weise, wie die CDU mit dem Thema "Hissen der Regenbogenflagge anlässlich des Berliner CSD" umgeht, sorgt weiterhin für Unmut – auch bei den Kaulitz-Brüdern, die ihn nun massiv dafür kritisieren.

Drama um Regenbogenflagge am Bundestag – Bundestagspräsidentin in der Kritik

Vor Kurzem hatte Julia Klöckner bekannt gegeben, dass die Regenbogenflagge anlässlich des CSD nicht mehr am Bundestag gehisst werden soll. Die Deutschlandflagge stünde bereits für Werte wie Diversität und Gleichberechtigung – und man müsse ansonsten ja auch zu allen möglichen anderen Anlässen entsprechende Flaggen hissen.

Dafür gab es Kritik, unter anderem von den Grünen, die zusammen mit der Linken anschließend im Bundestag protestiert hatten, in dem sie sich farblich so abstimmten, dass die Abgeordneten mit ihren Kleidern eine Regenbogenflagge abbildeten. Das wiederum wurde unter anderem von Bundeskanzler Merz und seiner CDU kritisiert.

Friedrich Merz verglich Hissen der Rainbow Flag mit "Zirkus" – und kassiert Shitstorm

Denn Merz stellt sich hinter Julia Klöckner und erklärte vor einigen Tagen, dass er Klöckners Entscheidung, die Flagge zum Berliner CSD nicht zu hissen – sondern nur am IDAHOB am 17. Mai –, für richtig empfinde. Immerhin sei "der Bundestag ja nun kein Zirkuszelt". Für diese Aussage hagelt es seit Tagen Kritik – unter anderem von der Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge:

Dass Friedrich Merz das Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag mit einem Zirkus verglichen hat, war absolut respektlos gegenüber dem Kampf von queeren Menschen für ihre Rechte. [Er] sollte die Chance nutzen, den schlechten Eindruck zu korrigieren, den er bei queeren Menschen hinterlassen hat. Wir brauchen in Deutschland einen Kanzler, der sich hinter queere Menschen und ihre Rechte stellt.

"Total daneben": Auch Bill und Tom Kaulitz wettern gegen queerfeindliche Kanzler-Aussage

Doch nicht nur im Bundestag erntet der amtierende Bundeskanzler heftige Kritik für seinen Zirkusvergleich. Auch zahlreiche Nutzer:innen verschiedenster Social-Media-Plattformen sowie Promis haben sich ganz klar für die queere Community und gegen diese Aussagen vom Bundeskanzler ausgesprochen.

Zu den Prominenten, die sich da ganz klar positionieren, gehören auch Bill und Tom Kaulitz. Vor allem Bill, der sich selbst bereits als nicht-heterosexuell geoutet hat und zuletzt mit Schlagerstar Marc Eggers zusammen war, fand sehr deutliche Worte:

Der Kommentar war sowas von out of line und sowas von bescheuert! Völlige Entgleisung, total daneben, Wortwahl: Katastrophe! Sowas überhaupt zu kommentieren – da frage ich mich wirklich, wie [Friedrich Merz] auf die Idee kommt.

Sich noch mal ganz explizit gegen Merz' "Zirkus"-Aussage zu stellen, dürfte den Tokio Hotel-Stars – neben der Tatsache, dass sie selbst queer bzw. Ally sind – auch deshalb wichtig gewesen sein, weil sie kürzlich erzählt hatten, dass sie gerne mal eine Podcastfolge im Regierungsflieger aufnehmen würden – und ihnen daraufhin eine gewisse CDU-/Kanzler-Nähe unterstellt wurde.

Dies sei absolut nicht der Fall – immerhin würde ja nicht nur die CDU/CSU den Flieger nutzen. Außerdem ginge es ihnen viel mehr um die "Experience". Und um den Komfort, nicht mit einem normalen Linienflug unterwegs sein zu müssen.

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Verwendete Quellen:

Express: „Katastrophe“: Kaulitz-Brüder wettern gegen Friedrich Merz

Welt: Nach CSD-Einladung für Merz: CSU kontert Kritik am Kanzler und wirft den Grünen queerfeindliche Migrationspolitik vor

Spiegel: Debatte über Regenbogenfahne: Empörung nach Merz’ »Zirkuszelt«-Spruch

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