Ein stilles Jahr ist es nicht gewesen, eher eines mit vielen Kerzen, Erinnerungsstücken und Rückblicken. Zwischen Januar und November 2025 starben zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, deren Namen Generationen begleitet haben – im Fernsehen, auf der Bühne, in der Musik, im Sport und in der Erinnerungskultur. Mal kam die Nachricht überraschend, mal nach einem langen Leben, doch jedes Mal berührte sie ein großes Publikum.
Prägende Namen, präzise Momente
Besonders im Gedächtnis bleiben Schicksale, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Nadja Abd el Farrag, vielen als „Naddel“ bekannt, starb am 9. Mai in Hamburg mit 60 Jahren an Organversagen – so berichtete es Bild. Sie prägte jahrelang die TV-Landschaft und stand auch wegen ihrer Beziehung zu Dieter Bohlen im Rampenlicht. Am selben Datum, dem 9. Mai, endete mit 103 Jahren das bewegte Leben von Margot Friedländer, einer der wichtigsten Zeitzeuginnen der Shoah; bestätigt wurde ihr Tod in Berlin von der Margot Friedländer Stiftung. Bis zwei Tage vor ihrem Tod sprach sie noch über die Verbrechen der Nazis – ein Vermächtnis, das nachhallt.
Tragisch war der Tod der erst 31-jährigen Laura Dahlmeier am 28. Juli: Bei einer Expedition am Laila Peak in Pakistan kam es zu einem Steinschlag, wie ihre Seilpartnerin Marina Krauss berichtete. Unerwartet traf viele auch die Nachricht über AnNa R. (Rosenstolz): Sie wurde am 16. März mit 55 Jahren leblos in ihrer Berliner Wohnung gefunden; die Ursache wurde nicht veröffentlicht.
Ein Doppel-Abschied bewegte das Showgeschäft international: Die Kessler-Zwillinge, Alice und Ellen, starben am 17. November in Grünwald im Alter von 89 Jahren durch assistierten Suizid. Die Ikonen der Revue hatten zwei Jahre zuvor ihr Testament geändert – ein letzter, bewusster Schritt zweier Künstlerinnen, deren Karriere weltweit strahlte.
Zahlen, Orte, Hintergründe
Manche Entwicklungen zeichneten sich ab, andere trafen aus heiterem Himmel. Giovanni Arvaneh („Marienhof“) starb plötzlich am 14. Mai mit 61 Jahren; die Nachricht wurde Mitte Mai über seinen Instagram-Account öffentlich gemacht. Bekannt war, dass er an einem Nierenkrebs im Endstadium litt. Hans Peter Korff, vielen als „Sigi“ aus „Diese Drombuschs“ vertraut, verstarb am 9. März mit 82 Jahren – ein Schauspieler, der das Fernsehen der Achtziger und Neunziger prägte.
Am 15. Februar erreichte Fans von Talent-Shows eine traurige Meldung: Michael Holderbusch, Finalist bei „Das Supertalent“, wurde nur 45 Jahre alt; die Ursache wurde nicht mitgeteilt. Bereits im Januar 2025 starb Horst Janson mit 89 Jahren – er hatte im Jahr zuvor einen Schlaganfall erlitten. Seine Rollen in „Forsthaus Falkenau“ und „Sturm der Liebe“ nahmen viele Zuschauer mit durch Nachmittage und Abende.
Auch die Musikszene trauerte: Rapper Xatar starb am 7. Mai mit 43 Jahren. Die genaue Ursache war nicht bekannt, Bild hatte jedoch zuvor über einen zurückliegenden Schlaganfall berichtet. Ein weiterer großer TV-Abschied: Max Schautzer, der Moderator von „Pleiten, Pech und Pannen“ sowie „Alles oder nichts“, verstarb am 29. Januar mit 84 Jahren. Und aus Österreich kam Ende April die von ORF verbreitete Familienmeldung, dass Waltraut Haas am 23. April mit 97 Jahren gestorben ist – unvergessen unter anderem durch „Im weißen Rößl“.
Über all dem liegt nicht nur Trauer, sondern auch ein Blick auf die Orte, an denen die letzten Kapitel geschrieben wurden: Berlin, Hamburg, Grünwald – und der ferne Laila Peak in Pakistan. Dass so viele Lebenslinien im selben Jahr endeten, zeigt die Bandbreite deutscher Pop- und Erinnerungskultur. Kann man ihren Einfluss überhaupt in Jahreszahlen fassen?
Warum diese Verluste weiter klingen
Die Reaktionen reichten von stillen Verneigungen bis zu großen Hommagen – in Sendern, in sozialen Netzwerken und in Fan-Communities. Bei den Kessler-Zwillingen mischte sich zur Trauer auch Respekt vor einer selbstbestimmten Entscheidung. Der Tod von Giovanni Arvaneh zeigte, wie nah viele Menschen Serienfiguren an sich heranlassen; sein Instagram-Abschied machte das ganz persönlich spürbar. Die Nachricht von AnNa R. berührte viele Rosenstolz-Fans, deren gemeinsamer Soundtrack nun noch eine andere Tiefe bekommt.
Vor allem aber hat Margot Friedländer ein Erinnerungswerk hinterlassen, das weit über ein Kalenderjahr hinauswirkt. Ihre unermüdlichen Gespräche mit jungen Menschen, noch bis zwei Tage vor ihrem Tod, sind ein starkes Zeichen dafür, wie Aufklärung lebendig bleibt – von Berlin aus in alle Klassenzimmer. Bei Namen wie Horst Janson, Max Schautzer oder Hans Peter Korff werden TV-Bilder wach, die in vielen Wohnzimmern zu Hause waren. Und die Schicksale von Laura Dahlmeier, Michael Holderbusch und Xatar erinnern daran, wie plötzlich ein Leben abbrechen kann – unabhängig von Ruhm, Alter oder Genre.
Auch Interessant:
Kessler-Zwillinge: Wie kam es zu ihrem letzten Schritt?
Was geschah in den letzten Stunden von Daniel Küblböck?
Isabell Werth in Trauer: Ihr Partner Wolfgang Urban ist verstorben
Verwendete Quelle:












