5.200 Euro pro Monat: Gibt Brigitte Macron zu viel Geld für ihre Schönheit aus?

Als der französische Rechnungshof veröffentlicht, dass der Maskenbildner und Hairstylist des Élysée-Palastes 5.200 Euro pro Monat erhält, kommt es zu einem Aufschrei. Der Stabschef von Brigitte Macron hat die Sache jetzt im Figaro klargestellt.

Brigitte Macron empfängt George Weah im Elysee Palast in Paris
© Chesnot / Kontributor@Gett Images
Brigitte Macron empfängt George Weah im Elysee Palast in Paris

Wieviel kostet denn so der Lebenswandel einer französischen First Lady? Diese Frage treibt regelmäßig viele Französ:innen um. Die Antwort darauf kann im Jahresbericht des Rechnungshofes nachgelesen werden. Genauer findet man im Bericht vom 29. Juli 2020 die Kostenaufstellungen für das Jahr 2019.

Was wir aus dem Jahresbericht des Rechnungshofes erfahren

Die von Brigitte Macron verursachten Kosten entfallen hauptsächlich auf die Gehälter ihrer Büromitarbeiter und belaufen sich im Jahr 2019 auf 282.476 Euro. Dieser Betrag entspricht weitgehend dem von 2017/2018 mit seinen 278.750 Euro, mit dem Unterschied, dass Brigitte Macron seitdem ein sehr viel höheres Arbeitspensum zu bewältigen hat.

Die französische First Lady hat im Jahr 2019 21.000 Briefe erhalten, im Vorjahr sind es bereits 19.500 gewesen. Aber die Ausgaben von Brigitte Macron erschöpfen sich nicht mit den Antworten auf die Anfragen ihrer französischen Mitbürger. Denn Madame Macron tritt auch regelmäßig mit ihrem Look in Erscheinung. Welcher finanzielle Aufwand hierfür anfällt, davon hatten die Franzosen bislang keine Ahnung.

Was kostet der Look von Madame Macron den französischen Steuerzahler:innen?

Vor einer gewissen Zeit hat die völlig falsche Zahl von 150.000 Euro im Internet die Runde gemacht und rege Diskussionen ausgelöst. Aber auch der monatliche Betrag von 5.200 Euro für einen Maskenbildner und Hairstylisten für das Ehepaar Macron, was dann jährlichen Ausgaben in der Höhe von 62.400 Euro entspricht, sorgt immer noch für Gesprächsstoff.

Glaubt man aber den Enthüllungen der französischen Zeitung Canard enchaîné von 2016, haben die Posten für Maskenbildner und Hairstylist unter François Hollande mit monatlichen 10.000 Euro fast das Doppelte verschlungen, die Macrons erscheinen dagegen nahezu als sparsam.

Im Bericht des Rechnungshofes kann man hierzu genau Folgendes nachlesen:

Das im Mai 2017 mit derselben Person getroffene Übereinkommen, das für ein monatliches Pauschalentgelt von 5.200 Euro die Leistungen aus dem Fach eines Maskenbildners und Hairstylisten zugunsten des Präsidentenamtes vorsieht, ist 2019 verlängert worden.

Brigitte Macron kann auf Friseurleistungen aber nur für öffentliche Auftritte zurückgreifen.

Pierre-Olivier Costa, Stabschef im Büro von Brigitte Macron, stellt hierzu gegenüber der französischen Zeitung Le Figaro am 30. April klar:

In den Abläufen des Élysée-Palastes sind für den Staatschef und seine Gattin keine eigenen Repräsentationsausgaben vorgesehen.

Costa führt in diesem Sinne weiter aus, dass sich die Präsidentengattin stets selbst schminkt.

Kein Stylist, dafür ausgeliehene Kleider

Pierre-Olivier Costa fährt im Figaro mit seinen Enthüllungen zum Alltag der französischen First Lady fort:

Wir haben die Leistungen aus dem Fach eines Maskenbildners und Hairstylisten ausgelagert, wohingegen es unter François Hollande eine am Elysee-Palast festangestellte Maskenbildnerin und ebenso eine Hairstylistin gegeben hat. Durch die Entscheidung, diese Leistungen auszulagern, ist eine Einsparung von 70% für die mit diesen Leistungen verbundenen Kosten erreicht worden.

Auch wenn ihr Stabschef angibt, dass Brigitte Macron keinen eigenen Stylisten hat, gesteht er dennoch, dass der in Frankreich bekannte Stylist Mathieu Barthelat Colin "ab und zu die verschiedenen Modehäuser kontaktiert und Kleider abholt, die der First Lady geliehen werden“. Für diese Aufgabe wird der Stylist übrigens von Brigitte Macron selbst bezahlt.

Pierre-Olivier Costa liefert dem Figaro noch weitere Details zur Garderobe von Brigitte Macron:

Brigitte Macron trägt ihre eigene Kleidung und diejenigen Kleider, die ihr von den Modehäusern geliehen werden, gibt sie im Anschluss wieder zurück.

Dieses Vorgehen kommt einer sparsamen wie patriotischen Geste gleich: Denn die Gattin von Emmanuel Macron trägt zu 90% Kleidung aus französischer Herstellung, beispielsweise von Balmain und Louis Vuitton. Ihre Eleganz ist also der Nachhaltigkeit verpflichtet und kostet die französischen Steuerzahler:innen denkbar wenig.

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