In den USA markiert Thanksgiving traditionell den Beginn der Feiertagssaison – eine Zeit, in der es um Dankbarkeit, Teilen und Gemeinschaft geht. Für Prinz Harry und Herzogin Meghan ist dieser Moment ein Anlass, sich sichtbar an die Seite derjenigen zu stellen, die in Los Angeles mit knappen Mitteln durch den Alltag kommen müssen. Statt auf dem roten Teppich standen die beiden in diesem Jahr an einem langen Arbeitstisch in der Küche von „Our Big Kitchen Los Angeles“ (OBKLA), einer gemeinnützigen Einrichtung, die Mahlzeiten für Menschen in schwierigen Lebenslagen bereitstellt.
Die Aktion fand Ende November 2025 statt und wurde im Anschluss über Meghans Instagram-Story sowie über die Website der Archewell Foundation dokumentiert. Auf den veröffentlichten Fotos ist zu sehen, wie Harry und Meghan in dunkelblauen Schürzen, Baseballcaps und mit Einmalhandschuhen ausgerüstet an vorbereiteten Lebensmitteln arbeiten. Auf dem Tisch liegen Teig, Gemüse und weitere Zutaten, aus denen gemeinsam mit anderen Freiwilligen Schritt für Schritt komplette Mahlzeiten entstehen, die später an Bedürftige verteilt werden.
Bemerkenswert ist, dass das Engagement nicht nur das Paar selbst, sondern auch die nächste Generation einbezieht. Tochter Lilibet, vier Jahre alt, ist auf einigen Bildern von hinten zu erkennen – in einem festlichen, karierten Kleid und mit geflochtenem Zopf. Die Eltern achten darauf, ihr Gesicht nicht zu zeigen und so ihre Privatsphäre zu schützen. In einzelnen Berichten wird zudem erwähnt, dass auch Sohn Archie, sechs Jahre alt, in die Küchenarbeit eingebunden war und beim Verpacken der Speisen half. So wird aus dem royalen Besuch ein familiäres Hilfsprojekt, bei dem die Kinder früh lernen, was solidarisches Handeln im Alltag bedeuten kann.
Thanksgiving als Anlass für praktisches Engagement
Harry und Meghan betonen über ihre Stiftung immer wieder, dass Unterstützung nicht nur aus Spenden oder großen Kampagnen bestehen soll, sondern auch aus ganz praktischer Hilfe vor Ort. Im begleitenden Statement auf der Archewell-Website heißt es sinngemäß, man wolle mitfühlendes Handeln konkret werden lassen – sowohl in der Nachbarschaft als auch überregional. Gerade zum Start der Vorweihnachtszeit möchten sie damit auf Menschen aufmerksam machen, die sich täglich dafür einsetzen, dass grundlegende Bedürfnisse anderer gesichert bleiben und niemand in schwierigen Lebensphasen allein gelassen wird.

Die Gemeinschaftsküche OBKLA ist genau an dieser Schnittstelle aktiv. Die Organisation versteht sich als von Freiwilligen getragene Anlaufstelle, in der Ehrenamtliche zusammenkommen, um frisch zubereitete, nahrhafte Speisen zu kochen. Adressiert werden Personen in Los Angeles, deren finanzielle Situation angespannt ist oder deren Versorgung mit Lebensmitteln nicht dauerhaft gewährleistet ist – darunter Familien mit geringem Einkommen, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Fluchterfahrung oder Personen ohne festen Wohnsitz.
Während Harry, Meghan und das Team der Archewell Foundation im Einsatz waren, wurden zahlreiche Portionen vorbereitet, abgefüllt und transportsicher verpackt. Diese Essenspakete gingen laut OBKLA unter anderem an Wohn- und Unterstützungsprojekte wie Los Angeles Mercy Housing, an das interreligiöse Gemeinschaftsprojekt Pico Union Project sowie an PATH, eine Organisation, die sich der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit widmet. Darüber hinaus beliefert die Küche regelmäßig Schulen, Pflegeeinrichtungen, Notunterkünfte und weitere Partner in der Stadt, die täglich mit besonders verletzlichen Gruppen arbeiten.
Ein Leitsatz, den Archewell im Zusammenhang mit der Aktion kommunizierte, lautet sinngemäß: Sich zeigen und ins Handeln kommen. Die Bilder aus der Küche sollen genau das verdeutlichen – prominente Gesichter, die sich nicht nur mit einem Grußwort beteiligen, sondern tatsächlich Seite an Seite mit anderen freiwilligen Helferinnen und Helfern arbeiten. Auf Fotos ist zu sehen, wie Harry Bleche sortiert, Meghan Essensbehälter füllt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Stiftung an den einzelnen Stationen mit anpacken.
Familienmoment in der Küche – und Signalwirkung für Los Angeles
Dass Archie und Lilibet in die Aktion einbezogen werden, hat eine besondere Symbolik. Für viele Beobachter entsteht das Bild einer Familie, in der soziales Engagement nicht nur nach außen kommuniziert, sondern im Alltag gelebt wird. Kinder erleben so früh, dass Hilfsbereitschaft Zeit und Einsatz erfordert – und dass auch vermeintlich kleine Gesten wie das Einpacken von Mahlzeiten für Fremde eine große Wirkung entfalten können. Gleichzeitig achten die Eltern streng darauf, die Privatsphäre ihrer Kinder zu wahren, indem sie nur perspektivisch oder von hinten zu sehen sind.
Auf gesellschaftlicher Ebene lenkt der Einsatz die Aufmerksamkeit auf die Situation vieler Menschen in Kalifornien, für die der Feiertag mit ganz anderen Sorgen verbunden ist als für jene, die ausgiebige Festessen planen. Metropolen wie Los Angeles stehen seit Jahren vor der Herausforderung, Armut, Obdachlosigkeit und unsichere Wohn- und Ernährungssituationen in den Griff zu bekommen. Indem bekannte Persönlichkeiten wie Harry und Meghan ihre Reichweite auf Organisationen wie OBKLA und deren Partner lenken, steigt die Chance, dass neue Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen werden – sei es durch Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit oder politische Aufmerksamkeit.
Für Harry und Meghan fügt sich der Einsatz nahtlos in ein Bild ein, das sie seit ihrem Umzug in die USA pflegen: Sie präsentieren sich als Paar, das seine Prominenz nutzen möchte, um gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen und konkrete Projekte zu fördern. Die Bilder aus der Küche zeigen sie ungezwungen im Team mit anderen Freiwilligen, ohne gesonderte Bühne oder glamouröses Setting. Genau diese Form der Nahbarkeit dürfte beabsichtigt sein – zwei bekannte Gesichter, die stellvertretend dafür stehen, dass Engagement nicht an den Kontostand gebunden ist, sondern vor allem an die Bereitschaft, Zeit zu investieren.
Gleichzeitig profitiert auch OBKLA unmittelbar: Jede zusätzliche Berichterstattung erhöht die Reichweite der Organisation. Medien nennen im Zusammenhang mit dem royalen Besuch immer wieder die Namen der Partnerprojekte und weisen auf deren Aufgaben hin – von der Versorgung benachteiligter Mieterinnen und Mieter über interkulturelle Begegnungsarbeit bis hin zu Programmen für Menschen ohne feste Unterkunft. Damit wird sichtbar, wie viele Einrichtungen es braucht, um in einer Großstadt wie Los Angeles zumindest einen Teil der Versorgungslücke zu schließen.
Am Ende dieses Kücheneinsatzes stehen nicht nur symbolträchtige Fotos, sondern auch ganz konkrete Resultate: fertig gepackte Mahlzeiten, die in den Stunden danach verteilt werden und im Alltag einzelner Menschen einen Unterschied machen. In einer Zeit, in der die Schere zwischen üppigen Festtafeln und leerem Kühlschrank besonders deutlich wird, sendet der Besuch von Harry, Meghan und ihren Kindern ein einfaches, aber wirkungsvolles Signal: Jeder Beitrag zählt – ob durch Spenden, durch ehrenamtliche Mitarbeit oder durch das bewusste Sichtbarmachen derer, die sonst oft übersehen werden.
Auch interessant:
König Charles gegen Food Waste: Was bringt sein Projekt wirklich?
Wie wird Prinz William als König heißen?
Ungesehene Realität der Mutterschaft Was sagt Kate über mentale Gesundheit?
Verwendete Quelle:
Prinz Harry und Herzogin Meghan: Sie helfen in Gemeinschaftsküche aus







