Operation "London Bridge": So geht es weiter nach dem Tod der Queen

Die Königin ist am 08. September 2022 verstorben. Was es mit der geheimen Operation "London Bridge" auf sich hat, erfahrt ihr hier.

Die Queen bei der Eröffnung der London Bridge am 17. März 1973
© William Lovelace@Getty Images
Die Queen bei der Eröffnung der London Bridge am 17. März 1973

Über royale Todesfälle wird mit Codewörtern gesprochen, damit die besondere Nachricht über den Tod eines königlichen Mitglieds nicht verbreitet wird. Anfang des Jahres ist eine E-Mail mit Informationen über die sogenannte Operation "London Bridge" in Umlauf geraten. Dieser Code steht für den Tod der Queen.

Streng geheime Berichte

Jetzt, nachdem Königin Elizabeth II. offiziell verstorben ist, hat POLITICO eine Reihe von Dokumenten erhalten, die die Vorbereitungen Großbritanniens und des Kabinetts mit dem Tod der Queen darlegen.

Der Todestag der Königin wird als "D-Day" bezeichnet und jeder darauf folgende Tag als D-Day+1, D-Day+2 und so weiter. Das Protokoll enthält Informationen darüber, wie der Ablauf in den folgenden zehn Tagen sein wird.

D-Day

Wenige Stunden nach dem Tod der Monarchin wurde eine sogenannte "call cascade" ausgelöst und alle Regierungsbeamt:innen angerufen. Die frisch ernannte Premierministerin Liz Truss wurde durch den Privatsekretär Sir Edward Young informiert.

Außerdem werden die Flaggen in Whitehall auf Halbmast gesenkt, dann wurde die Öffentlichkeit durch eine offizielle Mitteilung des Königshauses informiert. Am D-Day wurde eine Schweigeminute abgehalten. All das am besten innerhalb von zehn Minuten, berichtet POLITICO weiter.

Was passiert jetzt in Großbritannien?

D-Day+1: Am Tag nach dem Tod der Königin tritt im St. James' Palast ein Beitrittsrat zusammen, um Prinz Charles zum König zu proklamieren. Um 15.30 Uhr werden das Kabinett und der Premierminister eine Audienz bei König Charles abhalten.

D-Day+2: Der Sarg der Königin wird zum Buckingham Palace gebracht. Da Elizabeth II. in Balmoral in Schottland gestorben ist, wird die Operation "UNICORN" eingeleitet: Ihr Leichnam wird mit dem königlichen Zug nach London überführt.Sollte dies nicht möglich sein, wird die Operation "OVERSTUDY" ausgelöst und der Sarg wird per Flugzeug überführt.

D-Day+3: König Charles wird in der Westminster Hall die Beileidsbekundungen entgegennehmen.

D-Day+4: Eine Probe für die Prozession des Sarges vom Buckingham Palast zum Palast von Westminster findet statt.

D-Day+5: Die eigentliche Beisetzung wird jetzt stattfinden. Danach wird die Königin im Rahmen der Operation "Feather" drei Tage lang im Palast von Westminster aufgebahrt, damit ihr Volk von ihr Abschied nehmen kann.

Schwarzer Banner auf den Social Media-Kanälen

Voraussichtlich zehn Tage nach dem Tod wird die Beerdigung der Königin stattfinden. Die königliche Familie wird Pläne für die Beerdigung der Königin schmieden, die voraussichtlich 10 Tage nach ihrem Tod im Westminster Abbey stattfinden wird. Beigesetzt wird die Königin in der King George VI Memorial Chapel in Windsor. Außerdem wird in allen sozialen Medien der Regierung nach dem Tod der Königin ein schwarzer Banner zu sehen sein.

Alle nicht dringenden Termine werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, die Londoner Börse wird geschlossen, ebenso die meisten Banken im Vereinigten Königreich.

Der Ablauf könnte sich verändern

Dies ist zwar der ursprüngliche Ablauf, aber dadurch, dass die Queen in Schottland verstorben ist, könnte sich der Ablauf drastisch ändern. Ein Sprecher der walisischen Regierung bestätigt jetzt, dass aus diesem Grund die eigentlich streng geheimen Informationen durchgesickert sind:

Sie waren als 'offiziell sensibel' gekennzeichnet und hätten nicht weitergegeben werden dürfen. Wir nehmen die Frage der Informations- und Datensicherheit sehr ernst, und der Vorfall wird nun als mögliche Sicherheitsverletzung untersucht.

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